Krebs und Demenz früher erkennen

Von Andrea Pauly
Der Chefarzt der Nuklearmedizin am Klinikum Bayreuth, Dr. Stefan Förster, am neuen PET-CT. Rund zwei Millionen haben das Gerät und der dafür notwendige Umbau gekostet. Foto: Andrea Pauly Foto: red

Krebs und Demenz erkennen, bevor der Patient Symptome spürt und bevor andere bildgebende Geräte sie entdecken - das soll ein neuer Scanner am Bayreuther Klinikum.

 
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Es gibt mehr als eine Art, bestimmte Zellen im Körper zu entdecken und sichtbar zu machen - eine davon ist die Biochemie: Bestimmte Krebszellen verarbeiten zum Beispiel Glukose oder bestimmte Aminosäuren anders als gesunde Zellen. Das kann die so genannte Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zeigen. Diese Bildgebung in Verbindung mit der Computertomographie (CT) steht im Klinikum nun in einem neuen Gerät für die Diagnostik zur Verfügung: "Nordbayerns modernster PET-Scanner", sagt Geschäftsführer Dr. Joachim Haun.

Rund zwei Millionen Euro Kosten

Inklusive der nötige Umbauten hat die Klinikum GmbH dafür mehr als zwei Millionen Euro investiert. Das neue Gerät macht es möglich, Patienten schneller und mit der Hälfte der Strahlenbelastung zu untersuchen. Außerdem sind die Bilder deutlich aussagekräftiger, so dass Fehldiagnosen und falsche Schlüsse, die bei CT-Bildern möglich sind, reduziert werden, sagt der Chefarzt der Nuklearmedizin am Klinikum, Dr. Stefan Förster.

Vor allem ambulante Nutzung

Der neue Scanner wird vor allem für ambulante Untersuchungen genutzt - Folgeuntersuchungen nach Krebserkrankungen sind derzeit das wichtigste Einsatzgebiet.

Demenz erkennen, bevor sie zu spüren ist 

Eine große Bedeutung könnte das PET/CT in Zukunft bei der Behandlung von Demenzerkrankungen spielen: Es erkennt schon jetzt die Eiweiß-Ablagerungen rund um die Nervenzellen, die als Hauptursache für eine Demenz gelten. Neue, noch nicht zugelassene Medikamente zeigen schon jetzt großes Potenzial, diese Ablagerungen zu lösen, so dass eine Früherkennung künftig entscheidend für die Vermeidung eines Ausbruchs sein könnte, erläuterte Stefan Förster. Denn der Scanner macht die Eiweiß-Ablagerungen sichtbar, lange bevor der Patient überhaupt Symptome spürt.

140 Scanner deutschlandweit

Bisher gibt es in Deutschland 140 PET/CTs. Etwa 5000 Patienten könnten pro Jahr damit untersucht werden - wobei diese Zahl für Bayreuth vorerst unrealistisch sei, sagte Förster.  In den USA gehören die Geräte schon länger zum Standard in der Früherkennung und Diagnostik.

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