Kramme auf Listenplatz 2

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Mit einer doppelten Wahlschlappe für die Juso-Bundesvorsitzende Johanna Uekermann hat die bayerische SPD ihren Parteinachwuchs brüskiert. Anette Kramme aus Bayreuth landetet bei der Aufstellung der Landesliste auf Platz zwei.

 
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 Mit einer doppelten Wahlschlappe für die Juso-Bundesvorsitzende Johanna Uekermann hat die bayerische SPD ihren Parteinachwuchs brüskiert. Bei der Aufstellung der Landesliste für die Bundestagswahl verwiesen sie die 29-Jährige aus Niederbayern am Samstag auf den unsicheren Listenplatz 26. Sie hat damit kaum noch Chancen auf den Einzug in den Bundestag im nächsten Jahr. Angeführt wird die bayerische SPD-Landesliste zur Bundestagswahl erwartungsgemäß von Florian Pronold.

Uekermann reagierte nach der Wahlniederlage tief enttäuscht. Mit der Listenaufstellung habe die bayerische SPD eine «Bankrotterklärung» abgegeben. «In Nürnberg hat sich gezeigt, dass alleine der Regionalproporz zählt und ihm alles andere untergeordnet wird.»

Uekermann hatte zunächst bei einer Kampfkandidatur gegen die Allgäuerin Katharina Schrader um den aussichtsreichen Listenplatz 22 den Kürzeren gezogen. Uekermann erhielt nur 62 der 141 Stimmen, ihre Konkurrentin bekam dagegen 77 Stimmen.

Wahlschlappe Nummer zwei brachte ihr kurz darauf die SPD-Bürgermeisterin der unterfränkischen Gemeinde Kleinrinderfeld (Landkreis Würzburg), Eva Maria Linsenbreder, bei. Bei der Kampfkandidatur um Platz 24 bekam Uekermann mit 65 Stimmen 8 Stimmen weniger als ihre Konkurrentin. Uekermann musste sich schließlich mit Platz 26 zufrieden geben. Ihren Vorschlag, sie auf Platz vier der Liste zu setzen, hatte sie zu Beginn der Landesvertreterversammlung selbst zurückgezogen.

Für SPD-Landeschef Pronold stimmten 89,3 Prozent der 141 Delegierten. Die Wahl des 43 Jahre alten parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesbauministerium auf Platz eins der SPD-Landesliste galt schon im Vorfeld als sicher. Auf Platz zwei der Landesliste rangiert die aus Bayreuth stammende Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium, Anette Kramme (49), auf Platz drei der Nürnberger Verkehrspolitiker Martin Burkert (52). Auch sie waren unangefochten.

Die bayerische SPD ist seit 2013 mit 22 Abgeordneten im Bundestag vertreten, die ausnahmslos über die Landesliste in das Parlament eingezogen sind. Bei der Vergabe der Direktmandate war die SPD bei der vergangenen Bundestagswahl leer ausgegangen. Sie hofft allerdings 2017 auf zwei bis drei Direktmandate. Bei der Bundestagswahl 2013 hatte die Bayern-SPD mit einem Zweitstimmenanteil von 20,0 Prozent ihr zweitschlechtestes Ergebnis seit 1949 eingefahren.

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