Konzerte und Theater im Grünen: Kulturprogramm noch weitgehend vage Landesgartenschau: "Riesen-Puzzle"

Von Michael Weiser

Cornelius Sturm weiß, dass es groß und bunt werden soll, er kann sich ausrechnen, wie viele Teile es in etwa sind, und er ahnt, dass das Ganze eine Herausforderung ist. "Wir haben ein Riesen-Puzzle vor uns", sagt der Jurist über seine Arbeit als Kultur-Verantwortlicher der Landesgartenschau 2016 in Bayreuth.

 
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Sturms Bemerkung vom Puzzle trifft die Sache gut. Denn wie das Programm der Landesgartenschau genau aussehen wird, ist noch einigermaßen unklar. Nur so viel: Zwischen 22. April und 9. Oktober werden es Hunderte von Terminen sein. Bei der Landesgartenschau in Deggendorf im vergangenen Jahr waren es rund 4200 Veranstaltungen. Und wie 2014 werden auch 2016 in Bayreuth die allermeisten Veranstaltungen von Einheimischen bestritten.

Cornelius Sturm wird sich nicht um jede Einzelheit kümmern, im Gegenteil: Er ist für die Höhepunkte zuständig. Er habe einige Künstler auf seiner Wunschliste, sagt er, mit einigen stehe er in Verhandlungen. Und bei einigen seien diese Gespräche sogar schon auf einem guten Weg, vor allem mit den einheimischen Künstlern: Huebnotix zum Beispiel, Sixpack oder Andy Lang. Kommen könnte auch die Münchener Freiheit ("Ohne dich"), die mit ihrem neuen Sänger Joerg-Tim Wilhelm "ja einen guten Bayreuth-Bezug hat", wie Sturm sagt. Kann man so sagen: Wilhelm ist Bayreuther und ging aufs Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium.

Bühne nach barockem Vorbild

In verschiedenen Runden haben Sturm und seine Mitstreiter mit Künstlern aus Bayreuth und seiner Umgebung gesprochen. Eine interessante Anregung kam vom Fränkischen Theatersommer und seinem Intendanten Jan Burdinski sowie von der Studiobühne Bayreuth: ein Heckentheater nach barockem Vorbild. Mittlerweile scheint man in einem der Kabinette auf dem Gelände der Landesgartenschau ein geeignetes Gelände gefunden zu haben. Mirko Streich, Sprecher der Landesgartenschau, bestätigt das Vorhaben: "Wir haben das nachträglich eingeplant, das wird es auf jeden Fall geben." 

Ansonsten sagt auch er: "Wir sind mitten in den Gesprechen mit Künstlern und Agenturen." In einigen Verhandlungen stehe man kurz vor dem Abschluss, am 24. März soll es eine dritte und letzte Infoveranstaltung zum Kulturprogramm auf der Landesgartenschau geben. "Dann stehen vielleicht auch schon die ersten Highlightveranstaltungen fest, um die herum wir unser Rahmenprogramm zusammenstellen", sagt Streich. Jeder Monat solle ein Motto erhalten, dazu werden die enstprechenden Künstler eingeladen.

Rund 14 Monate sind es noch bis zum Beginn der Landesgartenschau. Eine Frist, die nicht mehr allzu lang wirkt, führt man sich die Aufgabe vor Augen, Hunderte und Aberhunderte von Veranstaltungen zu einem schlüssigen Spielplan zusammenzufügen. Waltraud Tannerbauer beruhigt. Sie war bei der Landesgartenschau in Deggendorf für die Kultur mit verantwortlich. Ein Jahr vor dem Start habe man einen groben Plan beisammen gehabt, erst einen Monat vor dem ersten Tag wurde das Programm gedruckt. Von einem "großen Erfolg" spricht Tannerbauer, eine der beiden Geschäftsführerinnen der Schau 2014.

Was ihr die Aufgabe erleichterte: Die Deggendorfer veranstalteten ihre Landesgartenschau in einem Park nahe an der Stadt, an einer von zwei Stadthallen. "Die Stadthalle war während der Schau unser Blumenhaus", sagt Tannerbauer, "und bei Regen konnten wir mit einer Reihe von Veranstaltungen dorthin ausweichen."

Das, zumindest so viel steht fest, können die Bayreuther nicht. Nicht nur, dass ihre Stadthalle dazu zu weit vom Gartenschaugelände entfernt ist. Sie wird 2016 auch wegen des Umbaus nicht mehr zur Verfügung stehen.  

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