Collins setzt auf das sarkastische Motto seiner 2017 gestarteten Welttournee "Not Dead Yet" nun noch einen drauf. Unter dem Titel "Still Not Dead Yet" ("Immer noch nicht tot") wird er während der Tournee durch Europa noch in Berlin, München, Köln, Hannover gastieren. Im Herbst zieht der Musiker dann weiter in die USA.
In Stuttgart mischen sich unter die vielen Fans, die Collins als Genesis-Drummer und nach dem Ausstieg Peter Gabriels als -Leadsänger kennengelernt haben dürften, zahlreiche junge Zuhörer. Das überrascht wenig: Der für seine radiotaugliche Mainstream-Musik auch viel gescholtene Collins hat in den vergangenen Jahrzehnten weltbekannte Ohrwürmer geliefert und Erfolge eingefahren wie kaum ein anderer Musiker: Solo und mit Band brachte er es auf mehr als 250 Millionen verkaufte Platten, etliche Nummer-eins-Hits, sieben Grammys und sogar einen Oscar für die Musik zum Disney-Film "Tarzan". Mit Altbewährtem müssen sich die Tournee-Besucher aber zufrieden geben - das letzte Album von Collins mit neuen Songs erschien vor beinahe 17 Jahren.
Manche Fans zeigen sich überrascht von der Energie des gealterten Popstars. "In ihm brodelt’s, der will das wirklich", kommentieren zwei Zuschauerinnen. "Am liebsten wär er jeden Moment von seinem Stuhl aufgesprungen." Stattdessen hinkt Collins schließlich unter lautem Jubel langsam von der Bühne. Um dann - den Moment sichtlich genießend - für eine Zugabe zurückzukehren. Von seinem Drehstuhl aus wird er den Gesang der Menge zu "Take Me Home" dirigieren. Von Sohn Nicholas erntet der Vater anerkennendes Schulterklopfen.