Konzert bei Steingraeber Zum Abschluss ein Jazz-Konzert

Vorfreude auf das Konzert: Katharina Fink, Fanny Steingraeber (vorne), Malcom Jiyane, Yavini Naidoo, Goldendean, Asher Gamedze und Simon-Mary Vincent (hinten). Foto: Ute Eschenbacher

„Kritische Hoffnung“ in Krisenzeiten: Zwei Tage Workshop an der Uni endet mit Musikabend bei Steingraeber.

 
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In Bayreuth kommen sie alle zusammen. Der Multi-Instrumentalist und Pianist Malcolm Jiyane aus Johannesburg, Asher Gamedze, Schlagzeuger, Jazz-Musiker und Kulturarbeiter aus Kapstadt, Simon-Mary Vincent, Komponist und Pianist aus Budapest, Robert Machiri aus Berlin und Zeynep Sibel Altun, Gitarristin und Songwriterin aus Frankfurt. Als Gäste der Universität Bayreuth laden sie jetzt zu einem musikalischen Abend ins Steingraeberhaus ein.

Seit Donnerstag setzen sich Künstler in einer zweitägigen Veranstaltung mit dem Thema „Critical: Hope!“ (Kritische Hoffnung) auseinander. Hoffnung soll dabei nicht verstanden werden als naiver Wunsch, sondern als politische Analyse der Gegenwart und radikal gerechter Zukunftsentwurf, erläutert Katharina Fink. Zusammen mit Eylem Çamuroglu Çig und Serawit Debele kuratiert sie die Reihe „Critical: Hope!“ mit Unterstützung von Oğuzhan Şahin.

In Zeiten der Unsicherheit, der Krise und des Wandels soll nach Wegen gesucht werden, um Solidarität und Widerstand zu ermöglichen. Oftmals sei die Kunst eine der treibenden Kräfte, wenn es um Wandel gehe. Doch das Potenzial, Hoffnung zu schöpfen und ihr Raum zu geben, werde von der Politik ständig in Frage gestellt.

Ästhetischer Widerstand

Musiker, Autoren, Denker und Wissenschaftler untersuchen während ihres Treffens in Bayreuth Formen des ästhetischen Widerstands. Diese drücken sich in Konzerten und Lesungen oder bei gemeinsamen Spaziergängen aus. Im Mittelpunkt stehen dabei die Länder Türkei und Südafrika. „Ohne dabei die komplizierte Rolle auszulassen, die das Erdogan-Imperium in afrikanischen Ländern spielt“, so die Veranstalter. „Wir werden auch einen Blick auf das zeitgenössische Deutschland werfen und untersuchen, was ein Begriff wie Hoffnung hier bedeuten kann- oder auch nicht.“ Zugleich sollen die Taktiken sozialer Bewegungen in anhaltenden Krisen mit einem internationalen Fokus beleuchtet werden.

Gloria Igabe und Hawawu Sulemana stellen zudem ein digitales Workshop-Tool für Lehrkräfte zum Thema kritische Hoffnung in Afrika und der Diaspora vor.

Am Schluss der Zusammenkunft geben nun herausragende Klangwissenschaftler zum Thema „Kritische Hoffnung“ ein Jazz-Konzert. Malcolm Jiyane, Asher Gamedze, Simon-Mary Vincent, Robert Machiri und Zeynep Sibel Basaran treten in Zusammenarbeit mit dem Haus Steingraeber auf. Vincent ist bei einem ersten Besuch begeistert von den Flügeln und ihrem besondern Klang. Er schätzt es, ohne Tourstress in Bayreuth Zeit zu verbringen. „Es gibt keinen besseren Platz als hier.“

Der Afrika-Forschungsverbund Cluster of Excellence Africa Multiple, die Artist Residency Schloss Balmoral (Kunsthochschule Mainz), die Sophiatown Arts Akademy (Johannesburg), das Iwalewahaus und Steingraeber fördern das Projekt .

INFO: Konzertkarten sind über Steingraeber Klavierwelt erhältlich. Beginn ist um 20 Uhr im Kammermusiksaal.

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