Auf Empfehlungen für Veränderungen an verschlossenen Cockpit-Türen verzichtet die Untersuchungsbehörde. Die Türen seien wegen der Gefahr einer terroristischen Bedrohung gesichert, sagte BEA-Chef Rémi Jouty. Viele Fluglinien haben inzwischen eine Regelung eingeführt, nach der stets eine zweite Person im Cockpit sein muss. Diese zweite Person sollte aus Vertrauensgründen zuvor ausgewählt werden, sagte Jouty.
Der Abschlussbericht zeigt nach Ansicht des Anwalts der Opfer deutliche Mängel auf bei der Auswahl, der Einstellung und der Überwachung des verantwortlichen Co-Piloten. «Der Lufthansa-Konzern hat einen psychisch krankhaft vorbelasteten Pilotenanwärter eingestellt und ausgebildet, ein Fehler mit schrecklichen Folgen», kritisierte Anwalt Christof Wellens am Sonntag auf Anfrage. Außerdem sei der Mann trotz einer eingeschränkten Flugerlaubnis wegen seiner Vorerkrankung nicht mehr psychiatrisch untersucht worden. Schon am Samstag hatte die BEA Angehörige auf Veranstaltungen in Bonn und Barcelona über die Ergebnisse informiert.
Die BEA ist das französische Gegenstück zur deutschen Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung. Sie ist nach Flugzeugunglücken für die sogenannte Sicherheitsuntersuchung zuständig, die unabhängig von der strafrechtlichen Aufarbeitung läuft.
dpa