Für Pistorius ist seine Bedeutung aber deswegen nicht geringer einzuschätzen. Es gehe um die Stabilität der gesamten Region, um "eine große Aufgabe, eine neue Dimension", gibt er den Soldaten mit auf den Weg. "Es geht um nicht mehr und nicht weniger als den Schutz der regelbasierten Ordnung."
17 EU-Staaten und Norwegen beteiligt
Die Außenminister der EU-Staaten hatten bereits am Montag grünes Licht für die Operation "Aspides" gegeben. 17 Staaten der Europäischen Union sowie Norwegen sind an der Mission beteiligt, fünf davon mit Schiffen. Am Freitag stimmt der Bundestag über die Mission ab. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), die Pistorius bei seinem Truppenbesuch begleitet, verspricht eine große Zustimmung. Neben den Ampel-Fraktionen dürfte auch die Union Ja zu dem Einsatz sagen.
Es ist der erste Auslandseinsatz der Bundeswehr, den Pistorius als Verteidigungsminister zu verantworten hat. Er hatte das Schiff bewusst bereits frühzeitig Richtung Rotes Meer geschickt, damit der Einsatz gleich nach der Bundestagsabstimmung beginnen kann. Schon am Mittwochfrüh wird das Schiff daher Richtung Suezkanal aufbrechen.
Flugabwehrraketen mit großer Reichweite
Die Fregatte "Hessen" wurde speziell für den Geleitschutz und die Seeraumkontrolle konzipiert. Mit ihrem Radar kann sie einen Luftraum von der Größe der gesamten Nordsee überwachen - 350 Kilometer in alle Richtungen. Ihre Flugabwehrraketen reichen mehr als 160 Kilometer weit. An Bord sind neben der Stammbesatzung und zwei Hubschraubern auch weitere Einsatzkräfte, darunter ein Ärzteteam und ein Militärpfarrer.
Für 12.25 Uhr am Freitag ist die Abstimmung über die Mission im Bundestag geplant. Dann wird es ernst für die Soldaten. Die Stimmung sei "angespannt, aber in einem positiven Sinne", sagt Kommandant Kübsch. Und Oberbefehlshaber Pistorius verspricht den Soldaten: "Ich werde mich regelmäßig unterrichten lassen, wie es ihnen geht, ob alles in Ordnung ist, ob irgendwas fehlt."