Kommunalpolitiker sehen Entscheidung der Schlösserverwaltung als Zwischenlösung Plassenburg von Autos erobert

Von Holger Peilnsteiner
Parken auf der Plassenburg Foto: red

Seit dem 1. November ist der Kasernenhof der Plassenburg wieder für die Autos der Besucher geöffnet. Die Entscheidung der Schlösserverwaltung stößt auf ein vielfaches, zumeist positives Echo bei Bewohnern wie Politikern. Die sehen in der Entscheidung allerdings nur eine Zwischenlösung. Viel mehr müsse noch geschehen.

 
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Wie Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) mitteilte, soll das Parken im Kasernenhof unter den gleichen Voraussetzungen und den gleichen Zuständigkeiten wie im letzten Jahr möglich sein. Die Kontrolle des ruhenden Verkehrs übernehme die kommunale Verkehrsüberwachung der Stadt Kulmbach, die Gewährleistung der Zufahrt durch die Schneeräumung des Burgbergs unterliege dem städtischen Bauhof.

Inge Aures verweist auf den Sommer

Die Landtagsvizepräsidentin Inge Aures (SPD) begrüßt es in einer Stellungnahme, dass sich die Schlösserverwaltung dazu durchgerungen hat, ab 1. November erneut das Parken im Kasernenhof der Plassenburg zu ermöglichen. Dies könne allerdings aus ihrer Sicht nur ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Denn es sei auch klar, dass in den Sommermonaten die Besucherzahlen auf der Plassenburg viel höher seien. Und darauf muss man vernünftige Antworten haben.

Lerchenfeld: Parkplatz mit Konzept

Für den Landtagsabgeordneten Ludwig Freiherr von Lerchenfeld (CSU) ist die Winteröffnung höchstens eine Zwischenlösung. Er glaubt nicht, dass sich Kraftfahrzeuge mit einer weiteren touristischen Nutzung des Burginnenhofes vereinbaren lassen. Stattdessen plädiert er für einen geeigneteren Parkplatz auf dem Plassenburggelände, der aber nicht als Schnellschuss irgendwo entstehen soll. Grundsätzlich benötige man als Voraussetzung für eine umfassende Verkehrserschließung ein Nutzungskonzept für die Plassenburg, das kulturelle und touristische Aspekte mit berücksichtigt.

Heisig: Viel zu wenig Stellplätze

Nicht ausreichend nennt Sebastian Heisig, der Pächter der Burgschänke „Al Castello“, und des Cafés im Schönen Hof die Parkregelung für das Winterhalbjahr. „Für das Café im Schönen Hof wird die Regelung vielleicht ein paar Besucher mehr bringen, für die Burgschänke benötigen wir eine Parkregelung für das ganze Jahr und deutlich mehr Parkplätze hier oben“. Gerade bei Veranstaltungen im Bereich des Arsenalbaus und des Schönen Hofs seien die Stellplätze viel zu wenige und für Gaststättenbesucher blieben dann keine Parkmöglichkeiten mehr. „Wenn die Besucherzahlen über das ganze Jahr zunehmen würden, werden wir gerne auch die Burgschänke wieder tagsüber öffnen und nicht erst ab 17 Uhr wie bisher.“

Anwohnerin beobachtet das Parkchaos

Brigitta Lewerenz, seit 1953 Bewohnerin der Plassenburg, kann das bei Großveranstaltungen entstehende Parkchaos von ihrem Fenster aus sehen. „Manche trauen sich gar nicht, zwischen den rotweißen Absperrungen zu parken, da sie diese Farben für ein Verbotssignal halten – dann stellen sie sich lieber vor die Große Kaserne oder gleich ins Parkverbot.“ Sie wünscht sich eine eindeutigere Regelung und klarere Beschilderung.

Der Vorsitzende des Vereins Freunde der Plassenburg Peter Weith setzt darauf, dass eine generelle Erschließung der generelle Erschließung des Kulmbacher Wahrzeichens das Ziel sein muss: „Warum lassen wir die Burg nicht über den Buchwald anfahren?“ fragt der Vorsitzende gezielt. Eine solche Planung müsse aber im Rahmen eines Gesamtkonzepts zur Nutzung der Plassenburg erfolgen, das die Freunde der Passenburg seit Jahren fordern und an dem sie sich gerne beteiligen würden.

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