Natürlich hat Patrick Graichen nicht im Amt bleiben können. Nicht, weil der ausreichend qualifizierte Trauzeuge des beamteten Staatssekretärs im Bundeswirtschaftsministerium – fragwürdig genug – auf einen hoch bezahlten Chefposten bei der staatlichen Deutschen Energie-Agentur gehievt worden war, sondern weil Graichen in der Findungskommission an der Entscheidung maßgeblich und persönlich beteiligt war. Was die Grünen ihrem Parteifreund bisher als entschuldbaren Fehler nachsehen wollten, ist aber mehr. Von Anfang an. Es ist ein politisches Unding, mag die Berliner Staatsanwaltschaft in Graichens Öko-Klüngelei auch keinen Anfangsverdacht für eine strafbare Handlung sehen. Doch der Fall Graichen drohte zum Fall Habeck zu werden. Denn der Bundeswirtschaftsminister und Vize-Kanzler hatte bis zum Rauswurf seines Vertrauten nicht begreifen wollen, dass die grüne Trauzeugen-Affäre auf seine Amtsführung abfärbt. Denn mit dieser Affäre ist es nicht getan. Sein Parlamentarischer Staatssekretär Michael Kellner ist mit Graichens Schwester verheiratet.