Kommentar Rama Dama: Es gibt Handlungsbedarf

Jung und alt sind bei den Müllsammelaktionen im Landkreis vertreten. Foto: Harald Judas

Stundenlang sammeln Freiwillige zum Tag des Wassers Müll in der Natur auf. Eine tolles Zeichen des gesellschaftlichen Engagements – daraus kann und muss aber auf politischer Ebene mehr gemacht werden, kommentiert unsere Autorin.

 
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Gemeinsames Aufräumen in der Natur ist seit Jahren beliebt. Gruppenweise laufen in den Gemeinden des Landkreises Freiwillige – ob jung, alt oder neu dazu gezogen – los und sammeln Müll auf. Mit Säcken, Handschuhen, Warnwesten und Greifzangen durchstreifen sie stundenlang Parks, Wälder und Flussgegenden.

Zugegeben: Es ist ein tolles Gefühl, am Ende einer Sammelaktion die prall gefüllten Müllsäcke und den gesammelten Hausrat anzuschauen – mit dem Wissen der Natur und Gesellschaft etwas Gutes getan zu haben. Erfolgreich und tatkräftig fühlt man sich.

So begrüßenswert diese Aktion auch ist – Chapeau an alle Mitmachenden –, sie bekämpft nur die Symptome, nicht die Wurzel des Problems. Denn der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht. Daher sollten wir uns alle gemeinsam auf die Prävention konzentrieren. Für den einzelnen bedeutet das, den eigenen Haus- und Plastikmüll zu reduzieren, unterwegs im Auto den Müll nicht aus dem Fenster zu werfen, sondern diesen bis zur nächsten Mülltonne mitzunehmen. Sperrmüll kann man umsonst nach Hause bestellen, da müssen die Möbel nicht im Fluss entsorgt werden.

Besonders in der Pflicht, etwas nachhaltig zu ändern, ist die Politik: Auf Europaebene für weniger Plastik plädieren und auf lokaler Ebene für einfachere und günstigere Entsorgung von Altreifen sorgen. Auch hilft es, wenn an allen Parkplätzen kommunale Mülleimer stehen.

Wird das gemeinsam angepackt, können die nächsten Sammelaktionen richtig erfolgreich werden: Wenn die Freiwilligen mit leeren Säcken zurückkommen und das bei den wohlverdienten Brotzeiten gemeinsam feiern.

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