Jeden Tag treibt die nervöse CSU eine neue Sau durchs Dorf – Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sollte aufpassen, dass er und die Seinen in der Energiekrise nicht überziehen. Sie riskieren, dass man sie und – was wesentlich schlimmer ist – Bayern irgendwann nicht mehr ernst nimmt. Erst am Wochenende forderte Söder, dass man darüber nachdenken soll, mit der umstrittenen Fracking-Methode Erdgas in Niedersachsen zu fördern. Völlig zu Recht reagierte sein Amtskollege Stephan Weil empört. „Geht’s noch?“, fragte der SPD-Mann. Eines ist gewiss: Söder hätte es nicht bei diesen für bayerische Verhältnisse sanften Worten belassen, wenn ein Ministerpräsident aus dem Norden die Forderung an den Freistaat adressiert hätte, doch bitte Gasvorkommen im Untergrund von Oberbayern anzuzapfen. Man kann sich vorstellen, wie harsch die Reaktion der CSU ausfallen würde, die seit Jahren selbst die vergleichsweise harmlose Windkraft wie Teufelszeug behandelt.