Klinikum-Parkhaus im November fertig

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Wer dieser Tage das Kulmbacher Klinikum besucht, der sieht: Die Bauarbeiten für das Parkhaus sind weit fortgeschritten. Wenn in den nächsten Wochen alles planmäßig läuft, sind die zusätzlichen Stellplätze im November fertig.

 
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Ein wichtiger Faktor spielte in den zurückliegenden Monaten allerdings nicht mit: Das Wetter. "Im Mai und Juni hat uns der Regen behindert", sagt Geschäftsführerin Brigitte Angermann auf Kurier-Anfrage. Wegen des feuchten Untergrunds waren drei Meter Erdaushub mehr notwendig geworden als vorgesehen. "Die Erde musste schichtweise abgetragen und mit anderen Materialien dazwischen wieder aufgehäuft werden", schildert Angermann den Verlauf der Bauarbeiten für das dringend benötigte Parkhaus am Kulmbacher Klinikum. Das habe zu einigen Verzögerungen geführt. "Jetzt wird aber wieder fleißig gearbeitet und alles geht zügig voran", sagte Angermann. Sie ist zuversichtlich, dass das Parkhaus mit 158 Stellplätzen noch im November fertig wird.

220 Bohrpfähle halten das Bauwerk

Vor ungefähr zwei Monaten begann der eigentliche Rohbau. Nun wird das Parkhaus Ebene für Ebene errichtet, was an dem steilen Hang an der Albert-Schweitzer-Straße keine leichte Aufgabe ist. Zur Gründung wurden 220 Bohrpfähle entlang der Straße in den Hang eingebraucht. Wie Angermann versichert, ist durchgehend ein Statiker auf der Baustelle. Zusammen mit den Architekten und den Baufachleuten der Firma Angermüller kontrolliere er den Baufortschritt und die Hangsicherung. Bei den Baukosten liege man "leicht unterhalb des geschätzten Kostenrahmens in Höhe von 5,5 Millionen Euro.

158 Parkplätze nur für die Besucher

Die Einfahrt zu dem 125 Meter langen Parkhaus ist dort, wo früher der Wendehammer und die Bushaltestelle waren. Die Ausfahrt ist auf Höhe des Schwesternwohnheims an der Albert-Schweitzer-Straße angelegt. "Für die Einfahrenden gibt es keinen Gegenverkehr", erläuterte Angermann. Alle Parkplätze auf den drei Ebenen seien schräg angeordnet und stehen zunächst ausschließlich Besuchern des Klinikums zur Verfügung. Für die Mitarbeiter bleibt der provisorische Parkplatz am Fuße des Klinikumberges erhalten.

Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) sagt zum Parkhausbau: „Die Baufirma tut alles, um eine termingerechte Fertigstellung zu gewährleisten.“ Das Parkhaus sei dringend notwendig, so der stellvertretende Zweckverbandsvorsitzende, um die Parkplatzsituation am Klinikum zu entschärfen. "Es wäre fahrlässig, wenn wir nicht in unsere Infrastruktur investieren würden."

Klagen im Vorfeld verzögerten den Baubeginn

Nach den Worten von Brigitte Angermann haben die Klinikumsbesucher überwiegend Verständnis für die Baumaßnahme. "Die meisten sind froh, dass endlich gebaut wird", sagte Angermann. "Denn sie wissen, dass das Parkhaus die Situation nachhaltig verbessern wird." Der Baubeginn hatte sich immer wieder verzögert, erst im Januar dieses Jahres konnte es richtig losgehen. Der Grund: Nachbarn hatten Einspruch gegen den Bau erhoben. Sie scheiterten jedoch am Verwaltungsgericht in Bayreuth und auch in der zweiten Instanz, dem bayerischen Verwaltungsgerichtshof.

Bushaltestelle wird sobald wie möglich verlegt

Die Parkplatzsuche ist im Moment aufgrund der Urlaubszeit relativ unproblematisch. Einige Mitarbeiter, so Angermann, nutzten im Sommer auch lieber ihre Zweiräder. Dass es trotzdem durch den Kreisel unterhalb des Klinikums eng zugeht, verhehlt die Geschäftsführerin nicht. "Wir wollen zusehen, dass wir den Kreisel sobald als möglich wieder auflösen und die Bushaltestelle nach oben verlegen." Denn im Süden des Klinikums wird der Platz gebraucht: Der neunte Bauabschnitt zur Erweiterung des Klinikums steht an. Dafür müssen Leitungen und Zufahrten verlegt und ein neues Regenrückhaltebecken gebaut werden. Mit dem Rohbau soll voraussichtlich im nächsten Frühjahr begonnen werden.

Ziel: Zwei-Bett-Zimmer als Standard

Da die Patientenzahlen immer mehr steigen, benötigt das Klinikum mehr Betten. Künftig sollen nämlich Zwei-Bett-Zimmer Standard sein. Der erste Bauabschnitt kostet 41,9 Millionen Euro. Die Erweiterung ist in den bayerischen Krankenhausplan aufgenommen worden, in dem 500 Millionen Euro zur Verfügung stehen.Das Gesundheitsministerium stellt zusammen mit dem bayerischen Krankenhausplanungsausschuss den Krankenhausplan für den Freistaat Bayern auf. Der Ausschuss ist ein vom Gesetzgeber vorgesehenes Expertengremium, das sich aus Mitgliedern der Krankenhausträger, der Ärzte und Krankenkassen zusammensetzt.

Söllner: Zu 95 Prozent ausgelastet

„Wir haben eine ungewöhnliche Erfolgsphase hinter uns“, hatte Landrat Klaus Peter Söllner beim Besuch von Gesundheitsministerin Melanie Huml gesagt. Das Klinikum habe im Vorjahr fast 95 Prozent Auslastung erreicht. „Jetzt müssen wir bei der Qualität mit anderen mithalten. Vier-Bett-Zimmer sind auf Dauer nicht tragfähig.“ Zum Neubau Süd kommt noch ein Neubau West, der Eingangsbereich wird nach vorne verlagert. Die Laufwege für die Besucher, zur Notaufnahme und zur stationären Aufnahmen sollen somit kürzer werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 120 Millionen Euro.

Zusätzliche Betten bereits genehmigt

Das Krankenhaus bekam bereits 30 zusätzliche Betten genehmigt. Bisher verfügt das Klinikum über 480 Betten in Kulmbach und 87 in Stadtsteinach. Wenn der neunte Bauabschnitt anfängt, wird Angermann zufolge ein Interimsbettengebäude mit 90 Betten gebaut. Dieses wird in Modulbauweise errichtet. Im Feburar soll es fertig sein und ab März genutzt werden. "Wir müssen das im laufenden Betrieb machen, ohne dass es die Patienten stört." Die Abläufe blieben gleich, nur durch den Baulärm könnte sich der ein oder andere beeinträchtig fühlen, räumte Angermann ein. Nach der Erweiterung würden jedoch alle eine deutliche Verbesserung spüren.


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