Klinik-Parken: Meteorologe soll mitreden

Von Thorsten Gütling
Volles Haus in Oberpreuschwitz. Rund 150 Zuhörer sind zur Bürgerversammlung ins Sportheim gekommen. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Einmal im Jahr dürfen sich die Bürger ihren Frust von der Seele reden. Dann ist Bürgerversammlung und gestern, im Sportheim des ASV Oberpreuschwitz, war es wieder so weit. 150 Gäste diskutierten teils hitzig. Vor allem der geplante Bau eines neuen Parkplatzes am Klinikum, nördlich der Preuschwitzer Straße, stieß den überwiegend aus Oberpreuschwitz und Dörnhof gekommenen Gästen sauer auf.

 
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Kritisiert wurde ein fehlendes Gesamtkonzept, wodurch nicht klar sei, wann und wie die Anzahl der Parkplätze in Zukunft weiter erhöht werden solle. Kritisiert wurde auch, dass das Klinikum, gemessen an der Stellplatzverordnung der Stadt, keine Parkplatznot, sondern einen Hunderte Stellplätze großen Überhang an Parkplätzen haben müsste. Immer wieder wurde gefordert, schnell eine Parkraumbewirtschaftung einzuführen. Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe sagte: „Ich bin ein großer Fan davon, aber in den Gremien gibt es dafür keine Mehrheit.“ Während Klinik-Chef Joachim Haun ausgebuht wurde, als er sagte: „Es sollte nicht darauf hinauslaufen, dass das Klinikum sagt: Dann reduzieren wir eben die Behandlungen“, erhielt Merk-Erbe Anerkennung. Sie verkündete, Meteorologieprofessor Christoph Thomas, der am Vortag im Bauausschuss aus Klimagründen vor einem Parkplatz gewarnt hatte, werde in die Planungen stärker einbezogen.

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Aber es wurde auch gelacht: Als Stefan Keil kritisierte, dass man nach einem Austausch der Straßenlampen in Dörnhof nachts beinahe nicht mehr vom Sportheim nach Hause finde. Und Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Bayer zusagte, dass seine Mitarbeiter Keil eines nachts nach Hause begleiten würden, um die Strahlkraft der Lampen zu begutachten. Oder als Peter Zeitler die Bepflanzung des Verkehrskreisels am Ortseingang kritisierte. „Das Unkraut dort, habe ich noch gar nicht gekannt“, so Zeitler. Worauf der Leiter des Stadtgartenamtes, Robert Pfeifer, erklärte, dass es sich um einen nun schon über zehn Jahre dauernden Versuch handle: Es seien Präriepflanzen gewählt worden, die andernorts großen Zuspruch erführen. „Schauen sie nur, wie schön sich der Raureif darauf legt“, so Pfeifer.

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