Kleiner Ort, große Baustelle

Von Thorsten Gütling
Robert Pensel ist stolz: Haag will sich heruasputzen im nächsten Jahr. Unter anderem soll aus der früheren Gaststätte Rotmainquelle ein Dorfgemeinschaftshaus werden, samt zweier Anbauten. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Die Gemeinde Haag will in diesem Jahr rund 330.000 Euro investieren. Einen großen Teil davon in die Planung von Projekten, die im nächsten Jahr auf die Gemeinde zukommen werden. Vor allem der kleine Kernort könnte 2017 zu einer großen Baustelle werden.

 
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Neuer Ortskern statt alter Gaststätte

Nach Schreez soll die Dorferneuerung nun auch in Haag Einzug halten. Insgesamt 110.000 Euro stellt der Gemeinderat in diesem Jahr für die Planung zur Verfügung. Unter anderem soll aus der früheren Gaststätte Rotmainquelle ein Dorfgemeinschaftshaus werden, samt zweier Anbauten. Während im Erdgeschoss Gastronomie und im Obergeschoss ein Raum für Vereine entstehen soll, soll in unmittelbarer Nachbarschaft eine verglaste Scheune für Kulturveranstaltungen gebaut werden. Dazu ein weiteres Gebäude mit Lagerraum. Trotz vieler Zuschüsse dürfte das die Gemeinde rund 117.000 Euro kosten. Es gibt aber noch andere Varianten. Aus dem Dachgeschoss des alten Hauses könnte eine Wohnung für anerkannte Asylbewerber werden. Dazu müsste das Treppenhaus verlegt werden. Kosten für die Gemeinde: rund 30.000 Euro. Zusätzlich könnte eine neue Straße von der Flurstraße bis an das Gebäude gebaut werden. Verbunden mit dem Abriss des Schützenheims, könnten so 20 neue Parkplätze entstehen. Kosten für die Gemeinde: rund 50.000 Euro.
 

Der Haager Haushalt in Zahlen

 

Viel Geld fürs Haager Abwasserproblem

Außerdem muss die Gemeinde eine neue Kläranlage planen. Weil Teichkläranlagen, wie sie in Haag betrieben werden, nur noch in absoluten Ausnahmefällen erlaubt sind. Vor 20 Jahren, solange lief die letzte Genehmigung der Anlage, war das noch anders. Jetzt heißt es: Zu groß sei die Gefahr, dass am Ende der fünf Klärbecken noch Verschmutzungen übrigbleiben. Und wenn der Gosenbach im Sommer zu wenig Wasser führt, dann könnten die verbliebenen Schadstoffe im Erdreich versickern. Die Anlage, die Haags Problem löst, könnte 1,5 Millionen Euro kosten. Bürgermeister Robert Pensel rechnet mit hohen Zuschüssen, weil die Gemeinde in den vergangenen Jahren viel Geld in die Instandhaltung des Haager Abwassersystems investiert habe. Maximal 300.000 Euro könnten aus den Fördertöpfen kommen. 15.000 Euro stehen in diesem Jahr für die Planung bereit. Weitere 60.000 Euro werden benötigt, um - ebenfalls im Zuge der Dorferneuerung - den Abwasserkanal in Haag zu erneuern. Schmutz- und Regenwasser sollen künftig getrennt voneinander unter den Straßen fließen. Das kostet zwar mehr Geld, wird aber auch höher bezuschusst.

Neues Leben in das Schloss

In Unternschreez soll unterdessen endlich der Umbau des Schlosses in Angriff genommen werden. Appartments für Gastprofessoren der Uni Bayreuth sollen entstehen. Der Grund ist ein einfacher: Die Alfred-Denig-Stiftung, der das Schloss gehört, braucht neues Geld, um das Gebäude künftig unterhalten zu können. Investiert werden dürfen nur die Zinsen des Stiftungskapitals. Zinsen gibt es aber kaum noch. Eine Studie soll jetzt zeigen, ob die Pläne in dem denkmalgeschützten Schloss überhaupt umsetzbar sind. 50.000 Euro soll die Studie kosten, die Gemeinde zahlt 3.000 Euro dazu. Kommt es zum Umbau, stehen jede Menge Fördermittel bereit. Weil sich die 18 Gemeinden des Wirtschaftsbandes A9 für die Haager Pläne stark gemacht haben, gibt es Mittel aus den Fördertöpfen der EU. Gemeinsam mit der Sanierung des Pegnitzer Bahnhofs und des Schlosses Weißenohe stehen 5,8 Millionen zur Verfügung.

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