Kleiner Hund mit trauriger Geschichte Robby sucht seinen Herzensmenschen

Der sechs Jahre alte Chihuahua-Mischling hat kein schönes Leben und mehrere Operationen hinter sich. Jetzt braucht er ein neues Zuhause mit viel liebevoller Zuwendung.

 
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Wenn er sein Gegenüber nicht kennt, ist Robby misstrauisch und ängstlich. Fühlt er sich dann womöglich bedrängt, kann es gut sein, dass der kleine Kerl auch mal zuschnappt. Der sechs Jahre alte Chihuahua-Mischling, hat für sein Misstrauen gute Gründe. Er hat ein schlimmes Leben hinter sich. So schlimm, dass Tierheimleiterin Carina Wittmann gegen die ehemalige Halterin sogar eine Strafanzeige erstattet hat. Doch Robby kann, wenn er erst einmal Zutrauen gefasst hat und von seinem Gegenüber keine schlechte Behandlung erwartet, auch ganz anders sein: kuschelig, anhänglich, ein Traum von einem Partner auf vier Pfoten. Einer, der liebend gern auf dem Schoß sitzt und liegt und seinem Herzensmenschen auf Schritt und Tritt folgt. Genau so einen Menschen sucht Carina Wittmann jetzt für Robby.

Der kleine Hund mit den brauen Locken ist aufgefallen, wenn er in einem Ort im Landkreis Kulmbach mit seiner früheren Halterin unterwegs war. Leider nicht positiv. „Wir wurden verständigt, weil sich Leute sorgten“, erzählt Wittmann. Sie berichtet, wie der nicht einmal vier Kilogramm leichte Robby an der Leine erbarmungslos hinterhergezogen wurde, wenn er nicht schnell genug gewesen ist. Immer wieder sei das passiert. „Da haben sich die Leute natürlich gefragt, was mit dem Hund hinter verschlossenen Türen passiert, wenn er schon auf offener Straße so behandelt wird.“

Es habe einige Mühe bereitet, den Namen der Hundehalterin herauszufinden. Doch als das gelungen war, habe sich die Frau erstaunlich schnell bereit erklärt, den Hund dem Tierschutzverein zu übereignen. „Sie sagte, sie wollte ihn eh nicht mehr und kam noch am selben Tag und hat ihn uns gebracht. Kalt und herzlos in einer verdreckten Box“, berichtet die Tierheimleiterin.

Was zu dem Zeitpunkt noch keiner wusste: Robby muss gleich an mehreren Stellen über lange Zeit schlimme Schmerzen gehabt haben. Als Carina Wittmann erlebten sie und ihre Kolleginnen erst einmal eine faustdicke Überraschung. Sobald sich jemand dem Kleinen näherte, biss der wild um sich. „Wir kamen erst gar nicht an ihn ran.“ Mit dicken Handschuhen hat Wittmann den Hund aus der Hand gefüttert. Das habe Vertrauen geschaffen. „Dann haben wir gesehen, dass der Hund dicke schwarze Krusten auf beiden Augen hatte.“ Eine Tierärztin habe den Belag, der laut Carina Wittmann lange Zeit auf den Augen gelegen haben muss entfernt. Bei der OP sei dann gleich noch festgestellt worden, dass das Gebiss des Hundes in schlechtem zustand ist. Mehrere Zähne mussten gezogen werden.

Dann kam viel Arbeit auf das Tierheim-Team zu. Zweimal täglich mussten die Augen gespült, sechsmal am Tag Tropfen verabreicht werden. „Am Anfang mussten wir das teilweise zu dritt machen. aber dann hat Robby gemerkt, dass ihm das gut tut. von da an wurde es immer besser.“ Inzwischen ist es ganz einfach, die Tropfen zu geben, die Robby wohl ein Leben lang für seine beschädigten Augen brauchen wird. Aber auch sonst ist Robby aufgetaut. Er geht gern spazieren, er kuschelt, lässt sich auf den Arm nehmen. Aber nur von Menschen, denen er vertraut. Das dauert ein bisschen. „Wen er nicht kennt, findet er im Moment noch gruselig“, sagt Carina Wittmann. Mit Robbys Erfahrungen sei das auch kein Wunder. „Ich bin richtig verliebt in den kleinen Mann. Es hat uns weh getan, als wir sehen mussten, welches Leid ihm widerfahren ist.“

Aber vielleicht gibt es ihn ja, den idealen Platz für Robby. Ein ruhiger Haushalt, am besten ohne Kinder, sollte es sein. Menschen, denen klar ist, dass sie Robbys Medikamente ein Leben lang bezahlen müssen und die die Geduld aufbringen, den winzigen Hund nicht zu bedrängen und es ihm überlassen, bis er auftaut. „Es dauert, bis er Vertrauen fasst, aber dann ist er der tollste Hund der Welt, total verschmust, ein echter Schatz.“ Beim Spaziergang folgt Robby auf schritt und Tritt, sagt die Tierheimleiterin. „Man muss ihm halt zeit lassen.“ Große Wanderungen seien aber nichts für den Kleinen.

Das Tierheim sucht aber nicht nur ein neues Zuhause für den kleinen braunen Hund mit den getrübten Kulleraugen. Allein die erste Operation an den Augen und das Ziehen der Zähne habe rund 800 Euro gekostet. Die Medikamente, die Robby nun ständig braucht, kommen hinzu. Und leider ist der Chihuahua-Mischling derzeit nicht das einzige Sorgenkind im Tierheim. Auch zwei Katzen benötigen teure Behandlungen. Carina Wittmann bittet deshalb um Spenden. Auch kleine Beträge helfen, großes Leid zu mindern.

Wer helfen will, die Behandlung von Robby zu finanzieren, kann das mit einer Überweisung auf das Spendenkonto des Tierschutzvereins bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach, IBAN DE31 7715 0000 0000 1072 35, tun. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt und kann Spendenquittungen fürs Finanzamt ausstellen.


Hinweis: Die IBAN wurde korrigiert.

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