Kleine, familiäre Schule
Auch wenn die Corona-bedingten Einschränkungen mehr und mehr die Nerven von Lehrern und Schülern strapazieren – den Wechsel an die Städtische Wirtschaftsschule hat Jürgen Meier nie bereut. Nach dem Studium in Erlangen (Sport und Wirtschaft) und dem Referendariat in Kronach und Coburg hat er die Chance ergriffen und sich auf die ausgeschriebene Stelle beworben. Im Jahr 2000 trat er seine neue Stelle in Bayreuth an. „Ich wollte immer in einer kleinen, familiären Schule unterrichten, wo jeder jeden kennt, die Dienstwege kurz sind und das Vertrauensverhältnis im Lehrerkollegium groß. Genau das habe ich hier vorgefunden“, sagt Meier. Als nach 20 Jahren die Stelle des Schulleiters neu vergeben wurde, hat er sich beworben und die Jury überzeugt. Und dann kam Corona.
Ein Schüler erinnert sich
Christian Wedlich denkt gerne an die Zeit in der Städtischen Wirtschaftsschule zurück. Nach einer „verhauten Lateinklausur“ am Richard-Wagner-Gymnasium legten ihm die Lehrer einen Schulwechsel nahe. Im laufenden Schuljahr 1980 wechselte er zur Wirtschaftsschule, die damals im Sportzentrum untergebracht war, und sollte es nicht bereuen. „Ich verbinde sehr gute Erinnerungen mit der Schule. Die Lehrer waren alle sehr geduldig, aber auch streng und durchsetzungsstark“, sagt Wedlich. Lieblingsfächer hatte er auch: „Stenografie und Maschinenschreiben sowie Sport, da war ich fit und flink.“ Besonders das Maschinenschreiben sei ihm geblieben. „Das war das Sinnvollste, was mir geblieben ist“, sagt Wedlich. Bestens vorbereitet habe er nach der Schule eine Ausbildung zum Speditionskaufmann begonnen, die aufgrund des Abschlusses an der Wirtschaftsschule auf zwei Jahre verkürzt wurde.
Was ihm von der Schule noch geblieben ist: Seine Frau, die er dort kennenlernte, und ein Stammtisch. „Während der neunten Klasse ist ein Stammtisch entstanden, dessen Kern von etwa acht Mitschülern sich seit 35 Jahren bis heute regelmäßig trifft“, sagt Wedlich. Die Städtische Wirtschaftsschule könne er nur wärmstens empfehlen. „Sie bietet ein sehr hohes Niveau, so dass Unternehmen aufgrund der guten wirtschaftlichen Ausbildung gerne Absolventen anstellen.“
Ein weiteres Zeichen seiner Zufriedenheit mit der Schule: Auch Tochter Teresa besuchte die Schule. Und hat es nicht bereut.
Die Umzugsschule
Die Städtische Wirtschaftsschule dürfte öfters als alle anderen Schulen Bayreuths ihr Domizil gewechselt haben. Im „Provisorium“ Küchengebäude des Neuen Schlosses wurde bis 1938 unterrichtet. Dann erfolgte der Umzug ins Künsbergpalais an der Friedrichstraße, das am 8. April 1945 von einer Bombe teilweise zerstört wurde. In den nutzbaren Räumen wurde bis 1973 unterrichtet. 1973 zog die Schule zusammen mit dem Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium in einen Neubau am Sportpark. 1982 musste sie aus Platzmangel ausziehen. Neues und letztes Domizil wurde das Schiesserhaus.