Klaus Polster über die Titelverteidigung, Teamgeist und die Aufstiegsrunde EV Pegnitz will aufsteigen

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In der Vorsaison feierte der EV Pegnitz in der Aufstiegsrunde einen Halbfinalerfolg gegen Geretsried, verlor dann aber im Finale gegen Landsberg. In diesem Jahr soll die Bayernliga perfekt gemacht werden. Foto: Archiv/Beil Foto: red

Spannender kann eine Saison nicht enden. Am letzten Spieltag der Landesliga Nordost sicherte sich der EV Pegnitz im Topsiel beim ESC Vilshofen im Penaltyschießen den Titel. Es war der zweite in Folge. Doch die Ice Dogs wollen ihre Erfolgsgeschichte fortsetzten und in die Bayernliga aufsteigen. Daran lässt der sportliche Leiter des EVP, Klaus Polster, im Interview keinen Zweifel.

 
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Es war ja nicht nur eine Meisterschaft, sondern auch eine Titelverteidigung. Wie bewerten Sie das?
Klaus Polster: Dieser zweite Titel ist ein noch größerer Erfolg als der in der Vorsaison. Vor allem wenn man auf die Konkurrenz blickt: Vilshofen, Passau, Bad Kissingen, Schweinfurt, Amberg – diese Teams wollten alle die Meisterschaft und hatten auch dementsprechend aufgerüstet. Zudem hatten uns diese Saison – im Gegensatz zur vergangenen Spielzeit – alle auf dem Zettel. Und trotzdem haben wir uns durchgesetzt.

Was war der Schlüssel zum Erfolg?
Polster: Wir sind nicht nur ein zusammengewürfeltes Team, sondern eine echte Mannschaft. Bei uns stehen Freunde zusammen auf dem Eis, das merkt man einfach. So sind auch unsere unglaublichen Aufholjagden zu erklären. Wir lagen gegen Ende einiger Partien hoch zurück und drehten dann noch die Spiele. Das zeigt den Charakter der Mannschaft, in die sich auch alle Neuzugänge perfekt integriert haben. Zudem passt in Pegnitz auch das Umfeld. Angefangenen von Trainer Vaclav Drobny, der weiß, wie man die Spieler anpacken muss, bis hin zu den Betreuern und Helfern im Verein, die alle einen super Job machen.

Einer ragt aber dennoch aus dem Team heraus – Torjäger Markus Schwindl.
Polster: Ohne Worte – Markus macht derzeit seinen x-ten Frühling durch und ist mit seinen fast 40 Jahren ein echtes Vorbild. Mittlerweile hat er über 1000 Scorerpunkte für den EVP gemacht. Wenn er auf dem Eis steht, dann bindet er zwei Gegenspieler und seine Reihenkollegen haben es gleich etwas einfacher. Zudem hat sich Markus in den letzten beiden Jahren auch menschlich verändert, ist wesentlich ruhiger geworden und ist jetzt nicht mehr der Spielertyp, der immer selbst den Abschluss sucht. Jetzt ist er ein echter Teamspieler.

Gab es in dieser Saison auch kritische Momente?
Polster: Mir ist bereits vor der ersten Partie etwas das Herz in die Hose gerutscht, als ich den Spielplan gesehen habe. Zum Auftakt mussten wir gegen sechs echte Titelkandidaten ran und dann haben wir auch noch das erste Saisonspiel in Schweinfurt verloren. Als wir dann in Dingolfing mit 7:2 gewonnen haben und spätestens nach den Derbys gegen Amberg wusste ich, dass die Mannschaft funktioniert und wir wohl nicht mehr als vier oder fünf Spiele verlieren.

Am Ende wurden es vier Niederlagen. Und da soll keine mehr dazu kommen, schließlich geht es jetzt um den Aufstieg. Wie ist Halbfinal-Gegner EA Schongau einzuschätzen?
Polster: Ehrlich gesagt hatte ich die Schongauer nicht so wirklich auf dem Schirm, aber sie haben sich ziemlich souverän den zweiten Platz in der Südwest-Staffel gesichert. Die Schongauer haben eine junge Truppe, die mit viel Power spielen wird. Uns erwartet ein richtig heißer Tanz. Und dann ist ja noch Vilshofen und Geretsried, gegen die wir in der Vorsaison schon in der Aufstiegsrunde gespielt haben, in der Aufstiegsvorlosung. Von diesen beiden Teams wissen wir, dass sie richtig stark sind. Aber wir wollen aufsteigen.

Wie groß wäre der Rückschlag, wenn der EVP erneut in der Aufstiegsrunde scheitern würde?
Polster: Das wäre kein Beinbruch, dann hätten wir trotzdem eine geniale Saison gespielt, auf der man weiter aufbauen kann. Die Mannschaft würde dann auf keinen Fall auseinanderbrechen. Das gilt übrigens auch im Fall des Aufstiegs. Wenn wir in der kommenden Saison in der Bayernliga spielen, dann werden wir es mit den Jungs tun, die den Aufstieg geschafft haben. Der Kader wird dann nur punktuell verstärkt. Ich denke, sportlich ist die Bayernliga sicher kein Hexenwerk.

Und finanziell – kann sich der EVP die Bayernliga leisten?
Polster: Definitiv, auch wenn die Kosten sicher steigen. Das A und O bei einem Aufstieg ist, dass er dem Verein nicht schadet. Und ich kann sagen, dass wir durch die Bayernliga kein Risiko eingehen würden. Der Spielbetrieb wäre gesichert und dabei müssen wir nicht einmal an unsere finanziellen Reserven ran. Wir haben hier eine sehr gute Planung, unser Vorstandsteam hat eine tolle Vorarbeit gemacht.

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