Kirchweih in Peesten Juchzer und Liederreigen unter der Linde

Horst Wunner
Zwölf Pärchen tanzten bei der Kirchweih in Peesten um die alte Tanzlinde. Doch nicht nur für sie gab es am Wochenende einiges zu feiern. Foto: /Wunner

Bei der Kirchweih in Peesten wird ausgelassen gefeiert. Die „Kerwa-Pärla“ beweisen sich als echter Publikumsmagnet.

 
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Die Juchzer aus Kinderkehlen, von den Kerwabum und Madla, schwirrten über den Dorfplatz. Der Refrain „Wer hot Kerwa, wir hom Kerwa“ hallte weithin hörbar. Unten auf dem Pflaster bestaunten viele Besucher beifallklatschend das bunte Treiben, und oben, umgeben vom Grün der Tanzlinde, feierte man ausgelassen die Peestener Kirchweih. Die Freude über das Wiedersehen nach zweijähriger Corona-Pause war spürbar, man hatte echten Nachholbedarf.

Höhepunkt am Sonntag

Und es ist ja auch etwas Besonderes, wenn ein kleiner Ort eine Linde zum Schwofen hat, solche gibt es in der Region nur noch in Limmersdorf und Langenstadt. Daher ist der Tanzlinden-Förderkreis Peesten schon ein bisschen stolz auf diesen Glücksfall. Helga Dressel von der Leitung: „Wir freuen uns sehr, dass die Jugend mitmacht bei der Kerwa und die Linde auch pflegt“. Schon der Auftakt am Samstag verlief erfolgversprechend, bei angenehmen Temperaturen war es proppenvoll, man musste Bänke und Tische hinzu stellen. Die symbolische Schlüsselübergabe „öffnete“ den Zugang zur Tanzlinde, der über eine alte steinerne Treppe führt.

Dann der Höhepunkt am Sonntag: Ein Festzug vom Dorfhaus zum Baum, angeführt von den Kasendorfer Musikanten. Die Bum im weißen Hemd, schwarzer Weste, weißer Schürze und schwarzem Hut; die Madla im feschen Landhausstil. Wieder markerschütternde Freudenrufe. Und ganz süß die Kleinsten, und die Lindenkinder mit ihrem Bändertanz. Noch etwas außer Atem nach dem Rheinländer mit seinem Madla Larissa auf der Tanzbruck, zeigte sich Luca, Sprecher der zwölf Pärla, die alle ledig sein müssen, so richtig zufrieden. „Wir sind offenbar ein Magnet, wenn man die Massen sieht“. Er sei etwas aufgeregt gewesen bei seiner Premiere, gibt er zu, „aber ich war schon von klein auf bei den Kindertänzen dabei“. Blasmusik begleitete die zwei Tage, die Kasendorfer Musikanten und die Wiesenthaler spielten auf, auch ein Alleinunterhalter animierte zum Tanzen. Was nicht fehlen durfte bei einer echten Kerwa, der Gottesdienst, denn schließlich hat man ja in Peesten die Marienkirche. Zelebriert wurde er aber unter dem Lindendach, ihn umrahmte der Posaunenchor Azendorf-Peesten mit Unterstützung der Buchauer Kollegen.

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