Kinokritik: So ist "Gut zu Vögeln"

 Foto: red

Nachdem ihr Traumprinz sie kurz vor der Hochzeit verlassen hat, nistet sich Society-Reporterin Merlin (Anja Knauer) in einer Männer-WG ein. Ihr Umzug ist der Start in eine "anti-romantische Liebeskomödie", so das Versprechen der Macher von "Gut zu Vögeln". Ob "Gut zu Vögeln" auch gut anzuschauen ist, da gehen die Meinungen unserer Kino-Kritiker ganz schön auseinander.

 
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Alexander Bauer im Auftrag der Kurier-Redaktion:

"Für eine schlechte Liebeskomödie braucht es: Schauspieler, die es nicht schaffen, ihre Rollen mit ein bisschen Charme zu spielen. Eine platte Story mit noch platteren Dialogen, die man sich aus Hollywood-Liebesschnulzen zusammenklaut und sie in eine hippe Stadt verortet. Berlin bietet sich da gleich an, kann man doch schön in Totalen den Fernsehturm oder fahrende S-Bahnen zeigen. Sonst sieht man nicht viel von der Stadt, das Ganze hätte also auch ohne Probleme in Bayreuth spielen können. Blöd: Nur Stadtbusse sind so Kleinstadt und das Festspielhaus lohnt sich auch nicht, dauernd gezeigt zu werden, wenn man ein paar Sekunden Filmzeit vollbringen muss. Achso, Schema F des Schulzen-Einheitsbreis ist eh klar: Frau wird verlassen, Frau verliebt sich in den Draufgänger, der sich aber nicht binden will. Gegen Ende merkt dann der Draufgänger schon fast zu spät, dass er die Frau doch liebt. Alles wunderbar, alle glücklich, Happy End. Und natürlich dürfen flache Witze über Frauenfürze, die üblichen peinlichen Sexeleien, ein bisschen Ballermann mit saufender Partyhorde und Fremdschäm-Kurzauftritte von Z-Promis nicht fehlen. Wenn man diese Punkte in einen Film einbaut, kommt ein schlechter Film heraus – oder in diesem Fall ,Gut zu Vögeln.' 

Fazit: Null Sterne
 
Kristina Bechtold (15) aus Bayreuth:

"Ich fand ,Gut zu Vögeln' gut – er hat vom Witz her richtig gepasst. Ich konnte auf jeden Fall viel lachen. Das find ich bei solchen Filmen wichtig. Da muss die Mischung passen. Und hier hat es das. Komödie und Liebesgeschichte waren beide gleichwertig. Er sollte ja nicht nur witzig sein, sondern auch romantisch. Das haben die Macher gut hinbekommen. Mich konnten eigentlich alle Schauspieler überzeugen. Max von Thun und Anja Knauer stechen als Hauptdarsteller-Duo natürlich heraus. Ihnen habe ich das Liebespärchen, das natürlich erst zueinander finden muss, schon abgekauft. Ich fand aber auch die übrigen Rollen gut besetzt. Ausreißer gibt es da nicht. Negative Punkte fallen wir zum Film nicht ein – , Gut zu Vögeln' ist eine gute Liebeskomödie, die insgesamt sehr witzig und unterhaltsam ist. Ich glaube aber, dass der Film eher Frauen ansprechen wird. Männer schauen ihn sich sicher nur mit ihren Frauen an."

Fazit:     von fünf
 
Julia Borgens (16) aus Bayreuth:

"Vor allem der Witz hat in ,Gut zu Vögeln' gepasst. Über die Witze, die die Charaktere machen, kann man immer lachen. Sehr wichtig bei solchen Filmen: Sie müssen romantisch sein. Das ist er definitiv. Es wird nämlich ein sehr schöne und sehr romantische Geschichte erzählt. Das hat mir gut gefallen. Bis sich das Pärchen endlich findet, passiert echt einiges. Es macht Spaß, dabei zuzusehen, wie sich die Geschichte entwickelt, auch wenn man eigentlich von vorne herein weiß, dass es ein Happy End geben wird. Schauspielerisch fallen natürlich vor allem Max von Thun und Anja Knauer auf. Die anderen Rollen sind zwar auch interessant, aber insgesamt nicht so wichtig. Also manche Figuren hätte man auch einfach weglassen können. Ein wenig gestört hat mich, dass der Film zu kurz war. Die Handlung wird sehr schnell erzählt. In manchen Momenten hätte ich mir gewünscht, dass sie etwas länger dauern. ,Gut zu Vögeln' ist sicher ein typischer Frauenfilm. Ich glaube aber, dass auch manche Männer Spaß haben könnten – auch weil ja im Film eine Männerqlique vorkommt."

Fazit: von fünf

 

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