Kinder sollen lernen, wie Landwirtschaft funktioniert Bayreuth: Zehn Jahre "Erlebnis Bauernhof"

Von Martina Bay
Erlebnisbauer Martin Höpfel erklärt den Kindern wie Landwirtschaft geht. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Kinder, glaubt nur nicht, dass die Kuh lila ist! Martin Höpfel, 55, Kuh-Erklärer und Erlebnisbauer hat eine  Mission. Dafür hat er sogar eine Ausbildung gemacht: Er erklärt Kindern, wie Bauernhof geht. Das macht er im Rahmen des Programms "Erlebnis Bauernhof". Und mal ganz ehrlich: Wer weiß schon, wie viele Eier so ein Huhn in der Woche legt.

 
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Höpfel findet, dass die Kinder zu wenig über Landwirtschaft wissen. Das fange schon bei den Hühnern an. "Manche Kinder glauben, dass ein Huhn zwei bis vier Eier am Tag legt.", sagt Wölfel. Dabei seien es in der Woche höchstens fünf Eier.

Ein "Super-Huhn" legt bis zu 290 Eier im Jahr

Die Luxus-Hühner würden 290 Eier im Jahr schaffen, aber der Durchschnitt liege zwischen 250 und 260 Eiern. Für Höpfel sind das alles Selbstverständlichkeiten. Auch dass die Kuh erst kalben muss, damit sie Milch gibt. Biologisches Grundwissen, das den Kindern heute fehlt.

Höpfel zeigt den Kindern auch, welche landwirtschaftlichen Erzeugnisse in Lebensmitteln und anderen Produkten stecken. Er hält ein Stück Schafswolle in der Hand und reibt mit den Fingern an der Wolle. "Da ist Schaffett drin und das steckt auch in der Nivea-Creme", sagt er. Und dass Tiere auch geschlachtet würden, gehöre zum Unterricht natürlich auch noch dazu.

170 Euro kriegt der Erlebnisbauer vom Landwirtschaftsministerium

Den Unterricht im Bauernhof lässt sich das bayerische Landwirtschaftsministerium, das vor zehn Jahre das Programm "Erlebnis Bauernhof" ins Leben gerufen hat, ordentlich was kosten. "Für den Besuch einer Schulklasse bekommt der Erlebnisbauer vom Ministerium 170 Euro", sagt Maria Schmitt, Fachlehrerin am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayreuth.  Kinder aus der 3. und 4. Klasse können einmal kostenlos einen Bauernhof besuchen. Auch Förderschulklassen können teilnehmen.

35 Erlebnisbauern gibt es in Oberfranken

Am Bauernhof bekämen die Kinder auch Alltagskompetenzen vermittelt, sagt Schmitt. Ziel des Unterrichts im Kuhstall: "Kinder lernen, wie sie mit Tieren umgehen sollen und sie lernen die Natur schätzen", sagt sie. Der Erlebnisbauer solle den Bauernhof altersgerecht rüberbringen. Fünf gibt es im Landkreis Bayreuth, 35 Erlebnisbauern in ganz Oberfranken.

Martin Höpfel zeigt nicht nur Grundschulkindern wie Landwirtschaft geht, sondern auch Gymnasiasten. Da geht es dann um Photovoltaikanlagen, und nicht mehr um lila Kühe und eierlegende Hühner.

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