Es ist also denkbar, dass ein Waller im Hofgarten-Kanal diese Größe erreicht?
Kuhlen: Prinzipiell: ja. Aber nur, sofern der Kanal in diesem Zeitraum nicht oder nicht komplett abgefischt wird.
Was frisst so ein Waller ?
Kuhlen: Der Waller ist ein Raubfisch. Der ernährt sich im Prinzip von allen Fischen, die in sein Maul passen – Schleien, Karpfen, Friedfische – alles.
Wie viel frisst er?
Kuhlen: Da gibt’s in der Literatur einige Berechnungen. Im Jahr muss ein Waller demnach zehn bis 15 Kilo fressen, um ein Kilo zuzunehmen.
Wo könnten die Hofgarten-Waller herkommen?
Kuhlen: Von überall her, wirklich. In den Teichen der Fischereifachberatungen tauchen regelmäßig Fremdfische auf – Aquarienfische, auch Schildkröten. Es ist absolut denkbar, dass im Hofgarten-Kanal Fremdbesatz stattfindet.
Manche Kurier-Leser mutmaßen, es werde nachts im Hofgarten geangelt …
Kuhlen: Abwegig ist das nicht, aber ich habe noch nie davon gehört. Aber wenn sie die Fischereivereine fragen: In der Region sind jede Menge Schwarzangler unterwegs.
Kann der Waller im Hofgarten-Kanal größere Schäden anrichten?
Kuhlen: Nein, das glaube ich nicht. Der wird bei der nächsten Abfischung rausgeholt, und dann ist gut. So ein Waller ist ja nichts Unnatürliches. Der ist ein Beifisch im Teich – so wie Hecht und Zander auch. Das stellt eigentlich kein Problem dar.
Größere Verluste unter Weißfischen und Stockenten erwarten Sie also nicht?
Kuhlen: Nein.
Zu guter Letzt: Verraten Sie uns zuletzt Ihr liebstes Wallerrezept?
Kuhlen: Klar – ich bin ein großer Dill-Fan. Deshalb mag ich am Liebsten Wallerstücke in Hufeisenform mit einer leckeren Dillsauce. Ob der Waller gedünstet oder leicht angebraten und dann gegart wird, ist gar nicht so wichtig. Schmeckt beides super.
Das Gespräch führte Christophe Braun
Unsere eigene Waller-Jagd verlief übrigens weniger erfolgreich: