Im Dezember mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft sind nach vorläufigen Ergebnissen des Bundesamtes die nominalen Umsätze wegen der stark erhöhten Preise zwar um 5,0 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen, preisbereinigt ergab sich aber ein Rückgang um 0,2 Prozent.
Das laufende Jahr hat nach Angaben des Branchenverbandes Dehoga mit einem Umsatzminus begonnen. Einer aktuellen Umfrage des Verbandes zufolge lagen die Umsätze im Januar nominal 10,2 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. "Es wird für die Betriebe immer schwerer, wirtschaftlich zu arbeiten", stellte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Guido Zöllick, fest. "Die Zukunftsängste in der Branche nehmen zu. Die Aussichten sind düster."
Weil seit dem 1. Januar 2024 für Speisen in der Gastronomie wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent gilt und dadurch die Preise für die Kundschaft steigen, rechnen Branchenbeobachter mit mehr Pleiten in der von der Corona-Flaute ohnehin gebeutelten Branche.
Der Finanzinformationsdienst Crif sprach Ende November von mehr als 15 000 insolvenzgefährdeten Restaurants, Gaststätten, Imbissen und Cafés in Deutschland. "Die Anhebung der Mehrwertsteuer wird vor allem für bereits finanziell angeschlagene Gastronomiebetriebe die Lage weiter verschärfen", erläuterte seinerzeit Crif-Geschäftsführer Frank Schlein. Die Bundesregierung hatte den Steuersatz auf Speisen in Restaurants Mitte 2020 während der Corona-Pandemie auf 7 Prozent gesenkt. Später verlängerte die Ampel-Koalition die Steuervergünstigung mehrfach, unter anderem zur Abfederung der Energiekrise und der hohen Inflation.
Dehoga-Präsident Zöllick bekräftigte die Forderung nach einheitlich sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Essen: "Wir kämpfen weiter für die sieben Prozent. Die Ungleichbehandlung von Essen in Restaurants und Cafés gegenüber Lieferdiensten und Essen To Go muss beseitigt werden."