Die Erklärung namens "Dignitas infinita" (zu Deutsch: "Unendliche Würde") wurde nach jahrelanger Vorbereitung vom vatikanischen Dikasterium für Glaubenslehre unter Federführung von Kardinal Victor Manuel Fernández veröffentlicht, der ebenso wie der Papst aus Argentinien kommt. Franziskus hatte sie zuvor gebilligt.
"Gender-Theorie"
Außerdem sei als Verstoß gegen die Menschenwürde zu bewerten, dass mancherorts Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung inhaftiert, gefoltert und sogar des Lebens beraubt werden. Jeder Mensch muss der Erklärung zufolge in seiner Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden. Dennoch sei die "Gender-Theorie" zu kritisieren, da sie mit dem Anspruch, alle gleich zu machen und Unterschiede auszulöschen, sehr gefährlich sei. In dem Dokument ist von "ideologischen Kolonisierungen" die Rede.
Zu den Themen, die in "Dignitas infinita" angesprochen werden, gehören zudem Krieg, Armut, Migration und Menschenhandel. Auch Gewalt gegen Frauen sei ein weltweiter Skandal. Die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern sind demnach in manchen Ländern sehr gravierend. Femizide, also wenn Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden, könnten nicht genug verurteilt werden, so das Schreiben.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, bezeichnete die Erklärung aus Rom in einer Mitteilung als begrüßenswert. Sie sei eine Bestärkung für alle, die sich für die Achtung der Menschenwürde einsetzen. Zugleich ist sie nach seinen Worten verdienstvoll und perspektivreich. Bätzing erhoffe sich für "Dignitas infinita" eine lebhafte Aufnahme und Diskussion sowie eine segensreiche Wirkungsgeschichte.