Kanzer scheitern an sich selbst

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Nach diesem Schuss stand es 1:1: Benedict Keil (links) hatte den Tirschenreuther Daniel Kahrig abgeschüttelt und den Ausgleich für den TSV St. Johannis erzielt. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Der TSV St. Johannis Bayreuth bleibt Kreisligist. In der zweiten Runde der Bezirksliga-Relegation mussten sich die Kanzer in Wunsiedel dem FC Tirschenreuth mit 2:4 (2:1) geschlagen geben – und das obwohl sie die Partie lange Zeit im Griff hatten.

 
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Der Knackpunkt war die 60. Minute. Beim Stand von 2:1 für den TSV verpassten es die Bayreuther mehrmals, den Ball aus der Gefahrenzone zu klären. Dann war Daniel Lauterbach völlig frei und erzielte mit der ersten FC-Chance der zweiten Hälfte das 2:2.

Ab da kippte die Partie. Die zuvor stark auftretenden Kanzer stolperten von einer Verlegenheit in die nächste, während der FC in den Turbogang schaltete.

„Wir waren heute selbst schuld“, sagte TSV-Trainer Markus Zeitler. „Da war mehr drin, aber wir haben zu viele Fehler gemacht und der Gegner war gnadenlos effizient.“ So wie beim 3:2 (63.), als Jan Vujtech 20 Meter vor dem Tor den Ball ungestört annehmen konnte und die FC-Führung erzielte. Oder wie in der 72. Minute, als Lauterbach nach Abstimmungsproblemen in der TSV-Defensive durch war und zum 4:2 einschob.

Drei Torschüsse, drei Treffer

Mit drei Torschüssen in der zweiten Halbzeit hatte der FC ein 1:2 in ein 4:2 verwandelt. Erst danach ließ Tirschenreuth einige Chancen liegen und verpasste gegen nun resignierende Bayreuther ein höheres Ergebnis.

Das wäre aber auch nicht leistungsgerecht gewesen, denn bis zur 60. Minute war der TSV das bessere Team mit der reiferen Spielanlage, das zudem nach dem 0:1 (7.) in der Defensive sicher stand.

St. Johannis zur Halbzeit 2:1 vorn

In der Offensive wurde es vor allem gefährlich, wenn Michael Kögler und Niklas Launay das Kombinationsspiel ankurbelten. Das 1:1 (19.) durch Benedict Keils Schuss ins lange Eck war hochverdient. Genauso wie die Führung der Kanzer: Sie erkämpften sich im Mittelfeld den Ball, schalteten schnell um, ein Querpass vor dem Tor – 2:1 (42.).

Die Führung hätte höher ausfallen können, doch gab der Schiedsrichter einen Treffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht (47.) und in anderen Situationen fehlte die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss.

„Die Chancenverwertung war die ganze Saison unser Problem“, sagte Zeitler. „Aber ich bin trotzdem stolz auf die Jungs, sie haben sich gut weiter entwickelt. Ich bin mit unserer Saison voll zufrieden, der Aufstieg war für uns kein Muss. Und jetzt greifen wir nächste Spielzeit eben in der Kreisliga wieder voll an.“

TSV St. Johannis: Kellner – Hofmann, Meier (71. Niebe), Heim, Strobel, Kögler, Launay, B. Keil, Fleissner, C. Keil (78. Linss), Schwartje (71. Schütz).

SR: Schiller (Rödental);

Zuschauer: 554.

Rot: B. Keil (TSV/81. – Foulspiel);

Tore: 0:1 Vaclavik (7.), 1:1 B. Keil (19.), 2:1 Schwartje (42.), 2:2 Lauterbach (60.), 2:3 Vujtech (63.), 2:4 Lauterbach (72.).

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