Tief „Tristan“ über Mitteleuropa und dem zentralen Mittelmeer bringt im Zusammenspiel mit Hoch „Gisela“ über Skandinavien weitere eisige Luft. „Nach dem schnee- und windreichen Wochenende kommt nun aus Osten die große Kälte auf uns zu“, sagte Meteorologe Simon Trippler vom DWD am Sonntag. Mit Schnee muss weiter gerechnet werden, allerdings fällt dieser nicht mehr so intensiv wie am Wochenende.
Nach einer Schneekatastrophe klang das noch nicht. Meteorologen hatten vor dem Wochenende von einem „denkwürdigen Ereignis mit Seltenheitswert“ gesprochen. Die Bilder vom Winter 1978/79 wurden wach, als der Norden Deutschlands, damals noch zwischen BRD und DDR geteilt, bis zur Dachkante im Schnee versank. 42 Jahre später spiegelte sich das Wetter im Netz: Bei Twitter lagen Schlagwörter wie „Eisregen“ und „Flockdown“ im Trend. Die Wortschöpfung aus „Flocke“ und „Lockdown“ hatte der Wetterdienst Kachelmannwetter schon am Mittwoch ins Spiel gebracht.
Kontrastprogramm
Vom Nordosten Spaniens über Lyon und die Côte d’Azur bis nach Baden-Württemberg war der Himmel am Samstag in trübes gelbes Licht getaucht. Sand aus der Sahara hatte sich laut Wetterexperten wieder mal auf den Weg gemacht. „Menschen von überall her riefen an. Manche wollten wissen, ob das der Weltuntergang ist“, sagte ein DWD-Sprecher in Stuttgart. In Thüringen verfärbte sich Schnee gelblich-rot zu „Blutschnee“.
Während deutsche Städte nach Sibirien aussahen, gab es in Italien frühlingshaftes Wetter mit Temperaturen um 20 Grad. Das lockte die Menschen in Massen ins Freie. In Rom und anderen Städten rückten am Wochenende Polizisten mit Blaulicht auf beliebten Plätzen an, um im Kampf gegen Corona abendliche Menschentrauben zu zerstreuen.
In Deutschland fällt es da leichter, zu Hause zu bleiben: Es wird nachts bis minus 20 Grad kalt.