Dabei hätten sie ihn schon einmal fast am Südfriedhof in Bayreuth gehabt. "Aber dann hat er wieder Gas gegeben", sagt Höpfel. Nachdem das Kalb dann Richtung Forstmühle lief, verschwand es im Wald. "Da war dann für uns Feierabend", sagt Höpfel. Gegen zwei Uhr am Mittwochmorgen hatten sie den Bullen dann bei Mistelbach aufgespürt, auch der Tierarzt stand schon mit dem Betäubungsgewehr vor Ort. Aber das Kalb war wieder schneller.
Foto: Ronald Wittek
Der erste Schuss geht daneben, auch der Zweite
Auch Tierarzt Josef Willner ist mittlerweile vor Ort in Oberwaiz. Zu dritt nähern sie sich nun dem Tier und das denkt gar nicht daran zurückzuweichen. Es rennt auf seine Fänger zu und springt über sie drüber, als wären sie gar nicht da. "Der ist aggressiv", sagt Höpfel. Der erste Schuss des Tierarztes geht daneben, auch der Zweite. Das Tier rast in Richtung Tor und wieder zurück auf die Wiese. "Das ist jetzt gefährlich, wenn der durch ein Fenster springt", sagt Höpfel.
Also geht das Spiel wieder von vorne los. Höpfel nähert sich von links, der Tierarzt von rechts. "20 Meter muss der Tierarzt ran. Je näher, desto sicherer. Er muss auf die Muskeln schießen, sonst wirkt das Mittel nicht richtig", sagt Höpfel. Der dritte Schuss sitzt. Willner drückt nach kurzem Warten ein zweites Mal ab. Wenn der Adrenalinspiegel hoch ist, wirkt die Betäubungsspritze nicht so gut.
Das Bullenkalb läuft noch ein bisschen umher, dann kommt es langsam zur Ruhe und legt sich auf die Wiese. Höpfel legt ihm noch einen Strick um den Hals und dann geht es mit dem Transporter zurück zu den Landwirtschaftlichen Lehranstalten. Und Höpfel kann jetzt endlich ins Bett.
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