Jugendstil-Juwel: Neuer Pächter für das Felsenbad gesucht

Von Klaus Altmann-Dangelat
Die langjährigen Pächter Brigitte und Erwin Arnold (rechts) werden sich im nächsten Jahr nicht mehr um das Felsenbad kümmern. Der Pottensteiner Bürgermeister Stefan Frühbeißer (links) muss nun einen Nachfolger suchen. Foto: Ralf Münch Foto: Peter Gisder

POTTENSTEIN. Pottenstein Von Klaus Altmann-Dangelat Die Stadt muss sich nach einem neuen Pächter für das Felsenbad umsehen. Das Ehepaar Brigitte und Erwin Arnold hat angekündigt, dass sie sich aus dem anstrengenden Job zurückziehen wollen. Nun ist wieder das Stadt, als Besitzer des Jugendstil-Juwels, am Zug.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

13 Jahre hat sich das Ehepaar um die Anlage, die vor gut 20 Jahren mit einem hohen Kostenaufwand saniert worden ist, gekümmert. Mit dem Ende der Saison ist nun Schluss: Nach den Gründen befragt, antwortet das Ehepaar fast gleichlautend: Der Stress und die Arbeit seien zu viel. Was ist denn so stressig, wenn man einen heißen Sommer wie 2018 jeden Tag im Freibad verbringen darf? Auf diese Frage hin wird Erwin Arnold, der sich vorwiegend um die Anlage und die Badeaufsicht kümmert, sehr nachdenklich und meint: „Man kann sich nicht vorstellen, wie sich manche Menschen hier verhalten, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Noch schlimmer wird es, wenn Kinder mit dabei sind.“

Augen offenhalten

Obwohl die Badefläche überschaubar sei, müsse man ständig die Augen offenhalten, ob nicht jemand wieder Unsinn veranstaltet. „Und wenn etwas passiert, ist immer die Aufsicht schuld – nicht die Eltern, die sich nicht genügend um ihren Nachwuchs kümmern.“ Arnold schränkt aber gleichzeitig ein: „Es handelt sich aber um eine verschwindend kleine Minderheit, der Großteil der Gäste verhält sich ordnungsgemäß und macht keinerlei Probleme.“ Arnold, der seit 50 Jahren Mitglied bei der DLRG ist, kann aber nicht allein die Aufsicht übernehmen.

Bademeister gesucht

„Wenn man beschäftigt ist, muss ein Anderer aufpassen können.“ Damit ist man beim größten Problem: Es gibt immer weniger Personen, die die Aufsicht übernehmen können. „Wir bekommen kein Personal.“ Die Arnolds haben sogar einen Bademeister in Festanstellung gesucht, ohne Erfolg. Das Ehepaar hatte den Vorteil, dass die Verbindungen zur örtlichen DLRG nie abgerissen sind. „Am Wochenende haben uns oft alte Bekannte ausgeholfen und mit aufgepasst. Doch war gestaltet sich immer schwieriger und unter der Woche wird es ganz eng. Und obwohl es sich um ein Naturbad handelt, gibt es an den Tagen, an denen das Bad geschlossen ist, immer etwas zu tun. „Um den Boden des Schwimmteiches muss man sich ständig kümmern, genauso wie um die Filterbereiche“, so Erwin Arnold.

Algenwachstum

Man muss auch das Algenwachstum im Auge gehalten und gegebenenfalls regulieren.“ Die Reinigung des Bades stand natürlich immer an erster Stelle. Ein großer Vorteil des Bades sei, dass man immer Frischwasser nachfließen kann. „Damit kann man sie Wassertemperatur bei etwa 21 Grad halten und verhindern, dass der Teich ‚umkippt“. Brigitte Arnold fügt hinzu, dass nicht nur die Badeaufsicht das Problem sei, „es ist auch nicht leicht, Personal für das Cafe und das Umfeld zu finden“. In diesem heißen Sommer wurden drei Frauen fest angestellt, das habe sich als Glücksfall erwiesen. In einer schlechten Saison wäre ein solcher Schritt fatal gewesen. Denn die Einkünfte seien nun mal von Wetter abhängig.

Pacht ist kein Festbetrag

In dieser Hinsicht zeigt sich die Stadt einsichtig. Die Pacht ist kein Festbetrag, sondern ist abhängig von den Einnahmen. Die Zusammenarbeit mit dem Rathaus und dem Bauhof ist hervorragend“, lobt Erwin Arnold. Bürgermeister Stefan Frühbeißer muss sich nun um die Nachfolge für die scheidenden Pächter kümmern. „Wir werden großflächig für das Bad, dessen Gäste aus der ganzen Welt kommen, inserieren.“ Es haben auch bereits Gespräche mit anderen Kommunen stattgefunden, ob man beim Thema Personal nicht zusammenarbeiten könnte. „Vom Hallenbad können wir immer Sommer aber leider keine Leute abziehen, denn der Andrang im Juramar ist auch bei heißen Temperaturen groß.“ Frühbeißer ist optimistisch, dass es mit der Pächter-Nachfolge klappen wird: „Dass man das Bad gut führen kann, das haben die Arnolds in dem letzten Jahren bewiesen.“

Bilder