Jugendaustausch Aus Fremden werden Freunde

Die Jugendlichen aus dem Landkreis Wunsiedel und der Region Torbali vor dem Uhrenturm, dem Wahrzeichen der Stadt Izmir Foto: Landratsamt Wunsiedel

Deutsch-Türkischer Jugendaustausch 2023: Das Herzstück der Partnerschaft des Landkreises Wunsiedel mit Torbali hat sich nach der Pandemie wieder komplett etabliert.

 
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Zum Ende der Osterferien war das Jugendaustauschprogramm angekündigt worden und schon eineinhalb Wochen später war das Sommerferienangebot ausgebucht: Zwölf Jugendliche aus dem Landkreis Wunsiedel hatten sich, wie das Landratsamt mitteilt, bei der Kommunalen Jugendarbeit des Kreisjugendamtes dafür angemeldet.

Anfang mit „Sprachanimation“

Am 30. Juli kam die Jugendgruppe aus der türkischen Partnerregion des Landkreises Torbali in Wunsiedel an. Gemeinsam mit den deutschen Teilnehmern fand in den ersten drei Tagen die „Sprachanimation“ statt: Dabei treffen die Jugendlichen zum ersten Mal aufeinander, lernen sich kennen und erlernen spielerisch ein paar Wörter und Floskeln der jeweils anderen Sprache. Zudem werden dabei auf lockere Art Kommunikationshemmschwellen abgebaut und Neugier auf die noch „Fremden“ geweckt. Weitere Programmpunkte, die die Jugendlichen mit beeinflussen konnten, waren etwa eine Landkreisrundfahrt, Besuche der Kletter- und Trampolinhalle sowie der Sommerrodelbahn, eine Wanderung durch das Felsenlabyrinth, der Empfang durch Landrat Peter Berek, Ausflüge nach Nürnberg und Karlsbad, ein Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr Wunsiedel und der Familientag.

Ausflüge zu Ausgrabungsstätten

Am 12. August flogen dann beide Gruppen gemeinsam in die Türkei. Hier besichtigten sie gemeinsam eine „Blaue-Augen“-Manufaktur und eine Moschee, besuchten Strände, machten Ausflüge nach Izmir und Kusadasi, wurden von Bürgermeister Mithat Tekin empfangen und besichtigten die Ausgrabungsstätten Metropolis und Efesus. Auch in der Türkei gab es Sprachanimation und einen Familientag. Highlight war eine Tagesreise in die Provinz Mugla, genauer gesagt in das malerische Städtchen Akyaka, sowie nach Marmaris, von wo aus alle eine Bootsfahrt mit vielen Badestopps genossen.

„Wir und vor allem die Jugendlichen sind natürlich ein bisschen traurig, dass die gemeinsamen vier Wochen wie im Flug vergangen sind“, sagt Kreisjugendpfleger Martin Reschke, der den Austausch auf deutscher Seite organisierte und betreute. „Aber wir nehmen alle auch wahnsinnig viel mit. Der deutsch-türkische Jugendaustausch hat sein Ziel wieder erreicht: nämlich junge Menschen zusammenzubringen, ihren Horizont zu erweitern und somit auch den Austausch zwischen den Kulturen zu fördern.“

Tradition seit 1985

Den Austausch gibt es bereits seit 1985; damals fand die erste Reise einer Jugendgruppe aus dem Landkreis in die Türkei statt. Bereits 1986 wurde das Programm um den Gegenbesuch einer Gruppe aus der Türkei erweitert und bildete somit 2006 die Grundlage für die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags zwischen der Region Torbalı und dem Landkreis Wunsiedel. Der Landkreis lebe seine internationalen Partnerschaften rege, so die Mitteilung weiter; so sei Landrat Peter Berek im November mit einer Delegation in Torbali gewesen, und noch in diesem Jahr soll ein internationales Partnerschaftstreffen im Fichtelgebirge stattfinden, zu dem Vertreter aus der Region Torbali und aus der ungarischen Region Vezprem eingeladen sind.

Herzstück dieser langjährigen Partnerschaften sei und bleibe aber die internationale Jugendarbeit, endet die Mitteilung. Der Jugendaustausch wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus Mitteln des Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP).

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