Hysterie des Körpers
Auch heute noch ist Joey Kelly der festen Überzeugung, dass Glück kein Zufall ist, sondern dass jeder, der unaufhörlich kämpft, auch Glück hat. „Das Geld liegt auf der Straße“, hat Papa Kelly immer gesagt. Und Joey Kelly lebt bis heute nach diesem Motto. Aus diesem Grund traute er sich auch, ganz ohne Geld von Wilhelmshaven zur Zugspitze zu laufen.
Mehr als 15 Kilo hat er innerhalb dieses Trips abgenommen. Während der Tour nahm er keine Spenden an, kein Essen, kein Geld. Einzige Ausstattung: eine Plane für neun Euro aus dem Baumarkt, um sich nachts zuzudecken. Hunger sei nichts weiter als eine „Hysterie des Körpers“, erklärte der Ausnahmesportler. Und diese Hysterie wollte er überwinden.
Scheitern als Ansporn
Kelly erzählte bei seinem Auftritt in Neuenmarkt viel von seinem Leben – wie ihn seine Schwester Patricia dazu animiert hat, an einem Volkstriathlon teilzunehmen und wie er – untrainiert – gescheitert ist. Doch das Scheitern wurde zum Ansporn. „Auch wenn wir jetzt wieder auf Tour sind, dann gehe ich nachts zwischen 23 Uhr laufen.
Für Sport braucht man Mut und Leidenschaft, man muss brennen“, erklärte Kelly sein Konzept, das auf alle Lebensbereiche übertragbar sei. „Das ganze Leben ist ein Marathon“, sagte Kelly und empfahl, zehn Wochen lang jeden zweiten Tag eine Stunde zu trainieren. Dann sei das Training Teil des Zeitmanagements, Gewohnheit.
Nächstes Jahr möchte er erneut einen großen Lauf starten: von München nach Venedig. „Man muss sich selbst motivieren, man muss sich Ziele setzen, man muss raus aus der Komfortzone“, rief er den Unternehmern aus Oberfranken zu.