Bürgschaft über 18.000 Euro
Zusätzlich hat die AWO bei der Stadt einen Zuschuss in Höhe von 25.000 Euro für 2016 beantragt. Der FInanzausschuss hat sich stattdessen für eine so genannte Ausfallbürgschaft ausgesprochen. Sie käme zum Tragen, wenn die Einnahmen der AWO durch den Betrieb des Cafés nicht ausreichen. Die Höhe der Bürgschaft beziffert der FInanzausschuss auf 18.000 Euro. Die Entscheidung fällt aber erst mit der Verabschiedung des Haushaltsplanes."Ich bin dankbar, dass die Stadt anerkennt, dass das Café Klatsch eine Leuchtturmfunktion hat", sagt Bauske, der zugleich Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat ist. Für ihn ist die Förderung des Cafés gleichbedeutend mit der Unterstützung der Altstadt. "Die Stadt gibt an anderen Ecken und Enden viel Geld aus. Jetzt stellt sich die Frage: Was ist einem der Stadtteil wert?" Die Ausfallbürgschaft dient nur als Fangnetz, bis eine neue Finanzierung steht. "Je weniger wir davon brauchen, desto besser ist es", sagt Bauske.
Stammpersonal und Neueinstellung
Um den Betrieb des Cafés fortführen zu können, muss die AWO dennoch ab Januar Mitarbeiter einstellen. Auch deshalb ist der Antrag an die Stadt höher als der Verlust, der durch die Absage der Jobcenter etsteht. "Wir lösen das erstmal über unser Stammpersonal und eine Neueinstellung. Eine Frau macht Probearbeit", sagt Tost. "Das wird spannend. Und wir sind noch auf der Suche."
"Das ist total bitter"
Mindestens vier der sechs bisherigen Mitarbeiterinnen kämen für die ungeförderten Teilzeit-Stellen nicht in Frage, sagt Marion Tost. "Sie sind einfach nicht in der Lage, einen normalen Arbeitsvertrag zu erfüllen." Das sei "total bitter". Denn die Entwicklung, die die Frauen sich durch die Heranführung an einen normalen Arbeitsalltag erleben, wirke sich oft positiv auf ihr Privatleben auf. "Jetzt fallen sie in ihren alten Alltag zurück", befürchtet Tost.
Die Geschäftsführerin will sich aber nicht geschlagen geben. "Wir sind trotzdem zuversichtlich. Wir wollen, nein, wir werden das nicht einfach beenden."