Jeder zweite im Dorf ist Mitglied

Von Udo Fürst
Zur Sportplatzeinweihung standen sich am 26. Mai 1969 die Mannschaften des SV Krögelstein und des ASV Hollfeld 
gegenüber. ⋌Repro: Udo Fürst Foto: red

Sie hatten ein gemeinsames Hobby: Fußball. Um ihren Lieblingssport organisiert betreiben zu können, gründeten 1966 zahlreiche Männer und Frauen den Krögelsteiner Sportverein. Am Wochenende feiert der Verein sein 50-jähriges Bestehen.

 
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Wenn der Sportverein bis zum Sonntag mit einem großen Fest seinen 50. Geburtstag feiert, kann er auf etwas stolz sein, das kaum ein anderer Verein von sich behaupten kann: 50 Prozent aller Krögelsteiner sind Mitglied beim SV: Gut 200 Frauen, Männer und Kinder aus dem idyllischen 400-Seelen-Dörfchen am Tor zur Fränkischen Schweiz bekennen sich zu ihrem Fußballklub. 2009 fusionierte der SV mit dem Nachbarklub FC Freienfels zum FSV Freienfels-Krögelstein. 

Es war ein heißer Tag Ende August 1966, als 44 fußballbegeisterte Krögelsteiner in der Gastwirtschaft Andreas Münch den Sportverein gründeten. Sechs dieser Gründungsmitglieder sind heute noch dabei und werden am Samstag beim Festkommers geehrt: Ehrenvorsitzender Siegbert Weiß, Ehrenmitglied Hans Löblein, Georg Münch, Werner Rauh, Herbert Weiß und Dieter Methner.

Neues Sportgelände

Die eigentliche Vereinsarbeit begann nach der Gründungsversammlung. Ein Sportplatz musste her, nachdem man zunächst auf einer Waldwiese am Feulersdorfer Weg kickte. Bereits im Mai 1967 wurde das neue Sportgelände hinter der Kirche eingeweiht. Zu Beginn kickte der SV im mittelfränkischen Spielkreis Erlangen/Forchheim „Fränkische Schweiz“, ehe man 1970 in den oberfränkischen Kreis Bayreuth/Kulmbach wechselte. Mitte der Siebziger Jahre begann man das alte Schulhaus zum Sportheim umzubauen und weihte dieses 1980 ein. Einige Jahre später schuf der Sportverein ein neues Sportgelände mit zwei Rasenplätzen.

Berg- und Talfahrt

 Sportlich erlebte der SV, wie viele andere Vereine auch, eine Berg- und Talfahrt, wobei 1985 eines der besten Jahre gewesen sein dürfte. Sowohl die C-Jugend als auch die erste Mannschaft wurde Meister und die Herren stiegen in die A-Klasse (heute Kreisliga) auf. Auch die A-Jugend des SV war in all den Jahren sehr erfolgreich, feierte von 1970 bis 1993 insgesamt vier Meisterschaften. Im Jahr 1981 bekam der bis dahin reine Fußballverein Zuwachs: Karin Barwisch und Karola Ross gründeten eine Damengymnastikgruppe. Die erste Mannschaft pendelte bis 1999 meist zwischen A- und B-Klasse (heute Kreisklasse), ehe man 2000 in den sauren Apfel des Abstiegs in die damalige C-Klasse (heute A-Klasse) beißen musste.

Fusion mit dem Nachbarn

 In den Neunziger Jahren erlebte der Verein seine Blütezeit. Das Vereinsheim wurde grundlegend saniert,  man war sportlich erfolgreich, und 1996 zählte der SV erstmals  mehr als 250 Mitglieder. „Anfang der 2000er Jahre machte sich der Geburtenrückgang auch bei uns bemerkbar“, erinnert sich Vorsitzender Klaus-Peter Schwiderowski. Es sei immer schwieriger geworden, die einzelnen Jugendteams am Leben zu erhalten. Das machte sich schließlich auch im Herrenbereich bemerkbar, der an akutem Nachwuchsmangel litt. 2009 wurde dann die Fusion mit dem benachbarten FC Freienfels als einzige Chance besiegelt, auch weiterhin Fußball spielen zu können in Krögelstein. „Das war die einzig mögliche und damit beste Entscheidung“, sagt Schwiderowski rückblickend. Heute habe man keine Probleme mehr, die Teams personell zu bestücken. „Mit Ausnahme der B-Junioren haben wir alle Jugendmannschaften von der F- bis zur A-Jugend im Spielbetrieb.“ Insgesamt 90 Kicker im Alter von sechs bis 18 Jahren schnüren für den FSV die Fußballschuhe.

Lust auf weitere Jahre

 Der SV-Vorsitzende weiß eine starke Vorstandstruppe hinter sich. Seit fünf Jahren steht der 48-Jährige an der Spitze des Vereins und hat auch noch Lust auf einige weitere Jahre. „Wenn man gut unterstützt wird, fällt es leichter weiterzumachen“, blickt Schwiderowski in die Zukunft. Viel Freude bereitet ihm auch seine D-Juniorenmannschaft, die er als Trainer erst vor wenigen Wochen zur Meisterschaft und zum Aufstieg in die Kreisklasse führte. „Auf diese Jungs kann man bauen“, sagt er. Wer weiß, vielleicht erfüllen ja gerade diese Zehn- bis Zwölfjährigen in einigen Jahren den  Traum des Vereins, mit der „Ersten“ mittelfristig in die Kreisklasse aufzusteigen.   

 Info: Am Samstagabend findet im Zelt der Festkommers statt. Das Programm startet am Sonntag um 8.45 Uhr mit einem Festgottesdienst.