Als der Fränkische Theatersommer 1998 den Betrieb aufnahm und Burdinski, der Intendant aus Schussenried am Bodensee, in der Region ein Zuhause suchte, verliebte er sich auf den ersten Blick in das Zimmer. Aufgrund seiner eigenen asiatischen Wurzeln. Burdinskis Vater wurde auf Java geboren. Sein Großvater arbeitete dort im Dienste der niederländischen Regierung, wurde mit der Planung einer Eisenbahnlinie über die indonesische Insel betraut. „Verliebt haben sich bestimmt schon viele in den Raum“, sagt Burdinski. „Aber ich war der einzige, der sich sofort vorstellen konnte, darin zu wohnen.“
Von Spinnen und Siebenschläfern

Warum das nicht jedermanns Geschmack ist, erklärt er so: In den Hohlräumen hinter der Holzvertäfelung poltern nachts die Siebenschläfer. „Ganz wundervolle Wesen, wenn man sie entdeckt, erstarren sie und laufen nicht weg“, schwärmt Burdinski. Für viele Frauen sei die Wohnung aber nicht nur wegen der mausähnlichen Nager ein Graus. Das alte Gemäuer sei ein Paradies für Spinnen. „Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu diesen sensiblen Tieren“, sagt Burdinski. Die Zahl der Tiere in seiner Wohnung sei so hoch, dass er jede Woche Spinnweben beseitigen müsse und dennoch die Wohnung nie ganz davon befreit sei. Burdinski sagt: „Ich kann sie im Bad minutenlang beobachten, bei den Kämpfen und beim Einwickeln ihrer Beute.“ Die allermeisten Frauen schrecke das ab. Unter anderem deswegen ziehe er das Alleinleben vor. Denn für den Intendanten steht fest: „Diese Wohnung ist ein Traum.“
