«Ich schreie zu Gott», sagte der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun. Frankreichs Premierminister Manuel Valls verurteilte eine «barbarische Attacke». «Ganz Frankreich und alle Katholiken sind verletzt worden. Wir stehen zusammen», schrieb er auf Twitter. Staatschef Hollande versprach den französischen Katholiken seine Unterstützung und setzte für Mittwoch ein Treffen mit den Vertretern der Glaubensgemeinschaften an. «Was diese Terroristen wollen, ist uns zu spalten.»
Papst Franziskus verurteilte die Geiselnahme als «sinnlose Gewalt». «Der Papst ist informiert und nimmt teil am Schmerz und am Grauen dieser sinnlosen Gewalt und verurteilt jede Form von Hass auf das Schärfste», erklärte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi am Dienstag.
«Wir sind besonders betroffen, weil diese entsetzliche Gewalt mit der barbarischen Ermordung eines Priesters und mit der Beteiligung von Gläubigen in einer Kirche stattgefunden hat, einem heiligen Ort, wo die Liebe Gottes verkündet wird», sagte Lombardi.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte: «Der fanatische Hass macht jetzt noch nicht einmal Halt vor Gotteshäusern und Gläubigen». Deutschland bleibe entschlossen, gemeinsam mit seinen Partnern dem Terrorismus die Stirn zu bieten. «Wir werden unsere Werte, unsere Freiheit und unsere Art zu leben, nicht aufgeben.»
Frankreich war in den vergangenen eineinhalb Jahren immer wieder das Ziel schwerer Anschläge. Zuletzt tötete ein 31-jähriger Tunesier 84 Menschen, als er am Nationalfeiertag mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge auf dem Strandboulevard von Nizza raste. Die Polizei erschoss den Mann.
Seit den verheerenden Pariser Anschlägen mit 130 Toten gilt im Land der Ausnahmezustand, in der Hauptstadt patrouillieren schwer bewaffnete Soldaten. Im Frühjahr 2015 vereitelten die Sicherheitsbehörden nach offiziellen Angaben bereits einen geplanten Anschlag auf eine Kirche. Damals wurde ein 24-jähriger Student verhaftet.
dpa