Investor will Verkauf platzen lassen

Von Ulrike Sommerer
Keinen schönen Anblick bietet das ehemalige Siemenskurheim in Bad Berneck. Jetzt könnt ein Investor gefunden werden, der hier ein Demenzzentrum errichten will. Soll der Verkauf zustande kommen, soll die Stadt Bad Berneck allerdings auf 100000 Euro verzichten. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Noch in dieser Woche, sagt Antonius Frischmann, will die Stadt Bad Berneck die Grundschuld löschen lassen. Antonius Frischmann versucht derzeit, das Siemens-Kurheim in Bad Berneck zu verkaufen. Einen Investor hat er schon gefunden. Der ist allerdings nicht bereit, die rund 100.000 Euro Schulden, die auf dem Objekt lasten, zu zahlen. So viel Geld würde die Stadt nämlich noch bekommen. Und die Stadt ist willig, die Schuld zu löschen, sagt Geschäftsführer Christian Hohlweg.

 
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Unter einer Auflage allerdings: Wenn die 100.000 Euro bezahlt werden. "Wir müssen nicht zwangshalber zustimmen, die Grundschuld zu löschen", sagt Hohlweg. "So ohne weiteres geht das gar nicht." Nur dann eben, wenn die Schulden auch beglichen wären. Eine solche Zusage, die Frischmann nennt, gebe es nicht.

Frischmann versteht die Bad Bernecker nicht

Was es gibt, ist der Kaufvertrag. Unterschrieben von der insolventen Luxemburger Firma (der das Siemenskurheim gehört) und einer Luxemburger Aktiengesellschaft. Er enthält die Klausel, dass der Käufer bis zum 15. November zurücktreten könne. Was er, sagt Frischmann, der für den Verkäufer agiert, auch tun werde, sollte die Stadt nicht auf die noch ausstehende Summe verzichten. Die Bad Bernecker Stadträte würden einen Investor "regelrecht verjagen", statt ihn zu unterstützen. Er versteht nicht, dass sich die Stadt so sträube, schließlich würde hier jemand investieren, würde Arbeitsplätze schaffen. In einer Stadt, die "toter als tot" sei. Frischmann versteht auch nicht, dass die Stadträte erst konkrete Planungen sehen wollen. Man könne doch von einem Investor nicht verlangen, sagt Frischmann, dass er in Pläne investiert, ohne dass ihm das Objekt überhaupt gehöre. Doch auch ohne Pläne wären dem Investor bereits Kosten erstanden. Darauf gründet Frischmann seine Behauptung, dass die Stadt schadensersatzpflichtig werden könnte, sollte der Verkauf jetzt noch platzen.

Stadt hat Anwalt eingeschaltet

Das wird er wohl, wenn die Grundschuld nächste Woche nicht gelöscht sei, kündigt Frischmann an. Seitens der Stadt Bad Berneck heißt es, Frischmann wolle mit seinen Drohgebärden nur Druck aufbauen. Die Stadt Bad Berneck hat deshalb einen Anwalt eingeschaltet. Der soll nun klären, ob unter Umständen tatsächlich die Stadt Schadenersatz zahlen müsste, sollte der Vertrag nicht zustande kommen. Bis zu einer endgültigen Rechtsauskunft werde auch nichts entschieden.

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