Auf dem Mond könnte es demnächst eng werden, auch der Mars füllt sich und die Raumstation ISS bleibt ein beliebtes Ziel: Die Liste weltweit geplanter Raumfahrt-Missionen ist lang - und die Zahl mitmischender Länder wächst.
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Im Februar 2021 soll mit „Perseverance“ der nächste Nasa-Rover auf dem Mars landen. Der Ende Juli gestartete, mehr als eine Tonne schwere Roboter von der Größe eines Kleinwagens soll nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens suchen, das Klima und die Geologie des Planeten erforschen und Proben von Steinen und Staub nehmen.
Auch mit dem Transport von Astronauten zur Raumstation ISS soll es weitergehen – nach dem erfolgreichen Start mit dem „Crew Dragon“ möglicherweise bald auch mit dem „Starliner“ von Boeing.
Darüber hinaus lautete die bisherige Strategie: Bis 2024 sollen der nächste Mann und die erste Frau auf dem Mond landen – und beides sollen Amerikaner sein. Zeitplan und Budget des Programms „Artemis“ sind allerdings knapp bemessen. Am Mond soll zudem eine Art Raumstation geschaffen werden und als Basis für einen bemannten Flug zum Mars dienen – das allerdings erst in fernerer Zukunft.
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Die Raumfahrtnation Russland will trotz großer wirtschaftlicher Probleme eine ganze Reihe ehrgeiziger Vorhaben im Weltall voranbringen. Im Herbst 2021 soll erstmals seit 45 Jahren wieder eine Mondmission – die Raumsonde „Luna 25“ – starten. In Etappen will Russland bis 2040 auf dem Erdtrabanten eine Raumstation errichten.
Ende 2021 will Russland erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt wieder zwei Weltraum-Touristen zur Raumstation ISS fliegen. Seit der ersten Reise des US-Amerikaners Dennis Tito 2001 hat Russland insgesamt sieben Touristen zur ISS gebracht, den letzten 2009. Die Kosten einer solchen Reise werden auf 50 Millionen Dollar geschätzt.
Beim Projekt „Sphäre“ für satellitengestützten Internet-Zugang will Russland 600 Satelliten ins All bringen.
Das Jahr 2021 bringt ein Highlight für zwei Astronauten der europäischen Raumfahrtagentur Esa: Der Franzose Thomas Pesquet und der Deutsche Matthias Maurer sollen zur ISS fliegen. Der Franzose soll bereits im Frühjahr ins All starten, der Saarländer im Herbst.
Die Esa geht davon aus, dass die neue Trägerrakete Vega C im zweiten Quartal 2021 zum ersten Mal starten kann. Ende des Jahres soll das neue James Webb-Teleskop vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All starten. Das Teleskop ist ein gemeinsames Projekt von Nasa, Esa und der kanadischen Raumfahrtagentur CSA und Nachfolger des Hubble-Teleskops.
Als dritte Raumfahrtnation nach den USA und der Sowjetunion brachte China mit „Chang’e 5“ Mondgestein zur Erde – überhaupt das erste Mal wieder seit 1976. Erst im vergangenen Jahr war China mit einer Sonde als erste Nation auf der reltiv unerforschten Rückseite des Erdtrabanten gelandet.
Bei seiner ersten unabhängigen Mission zum Mars will China im Frühsommer 2021 auf dem Roten Planeten landen. Das Raumschiff „Tianwen-1“, das im Juli gestartet war, besteht aus einem Orbiter, einem Landegerät und einem Gefährt von der Größe eines Golfplatz-Fahrzeugs. Gelingt die riskante Landung, wäre China nach den USA die zweite Nation der Welt, die erfolgreich eine Sonde auf den Mars gebracht hat.
2021 soll auch der Bau einer eigenen chinesischen Raumstation beginnen, indem das Kernmodul sowie zwei weitere Elemente ins All gebracht werden.
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Die asiatische Hightech-Nation Japan will sich ebenfalls bei der Erforschung des Mondes engagieren. Dabei soll künftig Wasserstoff als Treibstoff verwendet werden, den die Japaner aus den Eisvorkommen des Mondes gewinnen wollen.
Gemeinsam mit den USA will Japan in den 2020er Jahren an einer Mondstation bauen und um das Jahr 2035 eine Treibstofffabrik am Südpol des Mondes errichten. Ziel ist es nach Angaben der japanischen Raumfahrtagentur Jaxa, damit ein wiederverwendbares Raumschiff zu versorgen. Zudem soll ein Transportfahrzeug auf dem Mond angetrieben werden.
Die japanische Raumsonde „Hayabusa2“ setzt derweil nach ihrer kürzlich erfolgreich beendeten „Ryugu“-Mission ihre Reise durchs All fort: diesmal lautet das Ziel „1998KY26“. Dabei handelt es sich um einen weiteren erdnahen Asteroid. Japan hofft, dass sich die Sonde dem Himmelskörper im Juli 2031 nähern und seine Umdrehungen per Kamera beobachten kann. Dieser Asteroid ist lediglich rund 40 Meter groß und rotiert extrem schnell.
Im Juli hatte der schwerreiche Golfstaat als erste arabische Nation eine 1350 Kilogramm schwere Raumsonde zum Mars losgeschickt. Sie hat die Hälfte ihrer Strecke bereits hinter sich und soll am 9. Februar in eine Mars-Umlaufbahn einschwenken. Die „Hope“-Mission soll helfen, das erste vollständige Bild des Mars-Klimas über ein komplettes Mars-Jahr zu erfassen.
Zudem arbeiten die Emirate an einer Mond-Mission, bei der im Jahr 2024 ein unbemanntes Raumfahrzeug zum Erdtrabanten starten und dort in einer bisher unerforschten Gegend landen soll.
Seit Corona gab es erstmals im November Satellitenstarts – und das in einem Land, das dafür bekannt ist, viele Satelliten relativ günstig ins All zu schießen, auch für andere Länder.
Auch das für dieses Jahr geplante Prestigeprojekt „Aditya-L1“ – eine Mission zur Sonne – wurde vorerst verschoben. Es soll, wenn möglich und Corona-Restiktionen dies erlaubten, 2021 stattfinden.
Auch eine erneute Mondlandung mit Namen „Chandrayaan-3“ sind 2021 geplant, nachdem ein erster Versuch im vergangenen Jahr missglückt ist. Ein solches Projekt ist bisher erst drei Nationen gelungen – den USA, der Sowjetunion und China. Später will das Land auch Astronauten ins All schicken.