„Einzigartig, was im LKA alles möglich ist“
Der SPD-Abgeordnete Franz Schindler, der zurzeit in Auslandsurlaub ist und den Bericht via Email aufs Smartphone bekommen hatte, erklärte auf Anfrage: „Es ist schon eigenartig, was im LKA alles möglich ist. Der Bericht zeigt mir: Die haben ein ganz schlechtes Gewissen.“
Die Bayreuther Grünen-Abgeordnete Ulrike Gote bewertet Herrmanns Bericht als „bemüht, aber unbefriedigend“. Gote vermisst eine Aufklärung der Frage, was Staatssekretär Eck über die versuchte Kaltstellung des V-Manns mittels der Sperrerklärung wusste. Hintergrund: Eck ist Parteifreund der Ehefrau des Hauptbeschuldigten V-Mann-Führers. Gote: „Ich hätte erwartet, dass der Minister sich den Staatssekretär zumindest zum Gespräch holt.“ In Herrmanns Bericht werde jedoch lediglich eine altbekannte Stellungsnahme Ecks, er habe aufgrund des abweichenden Nachnamens den V-Mann-Führer seiner Parteifreundin nicht zugeordnet.
War das V-Mann-Thema zu brisant?
Gote glaubt, dass der Landtag auch aus anderem Grund über die V-Mann-Affäre im Unklaren gelassen worden sei: Zum Zeitpunkt, als die Petitionen von Mario F. mit unzutreffenden Informationen aus dem Ministerium behandelt worden waren, sei nämlich ein anderes V-Mann-Problem gerade virulent gewesen: Das im Zusammenhang mit dem Einsatz von V-Leuten in der NSU-Affäre: „Zudem standen Landtagswahlen an. Dem Innenministerium dürfte die Brisanz des Falls von Mario F. bewusst gewesen sein. Es sieht danach aus, dass man diese Sache unterm Teppich halten wollte.“ Herrmanns Bericht soll in zwei Wochen im Verfassungsausschuss diskutiert werden.