Liebe zum Kult-Roller Mit der Vespa auf Bayreuths Straßen und Plätzen

Die Wagner-Stadt als Vespa-Stadt. Am Samstag veranstalte der Bayreuther Vespa-Club  ein Fest auf dem La-Spezia-Platz. Ziemlich bunt fuhr man durch die Straßen der Stadt.

 
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Matt, glänzend, pastellfarben, dunkel, dekoriert, schnell oder langsam: Die Vespen, wie deren Fans sagen, die am Samstag am Canale Grande in der Bayreuther Innenstadt aufgereiht waren, vermittelten die Individualität ihrer Fahrer. Eines aber haben diese Fahrer alle gemeinsam: Die Liebe zum italienischen Kult-Roller. Die wurde gefeiert auf dem jährlichen Treffen des Bayreuther Vespa-Clubs. Von dieser drei Tage lang dauernden Veranstaltung war besonders ein Tag wichtig für Bayreuth: Der Samstag. Da verwandelte der Vespa-Club den La-Spezia-Platz in einen Versammlungsort für Vespen, der für alle offen war. Vespa-Fans, Vespa-Interessierte und Besucher, die an der Feierlaune teilhaben wollten. Für italienisches Flair mitten in Bayreuth war alles geboten: Musik, kalte Getränke und italienisches Eis. Und natürlich reihenweise Vespas.

Um bei dem Fest dabei zu sein, reisten Teilnehmer sogar aus dem Ausland an, wie etwa aus dem Vespa-Club Brno in der Tschechischen Republik. Die längste Anreise aber hatte ein Deutscher: Louis aus Hamburg. Der packte die rund 600 Kilometer in einer Nacht: „Am Donnerstag um 22 Uhr bin ich losgefahren, am Freitag um 8 Uhr war ich hier.“ Denn, so sagte er weiter, wenn man aus einem der ältesten Vespa-Clubs in Deutschland kommt, wolle man natürlich bei der Feier des größten dabei sein.

Dieter Pohl war mit 73 Jahren der älteste Vespa-Fahrer vor Ort. Trotz des Alters ist er sportlich aktiv, fährt neben der Vespa auch noch ehrenamtlich Motorradstreife für das Bayerische Rote Kreuz. Für das Treffen in Bayreuth war er entspannt über Bundesstraßen aus dem Allgäu angereist. Er sagte: „Vespa fahren hat ein anderes Lebensgefühl als auf einem Motorrad.“ Viel entschleunigter, eben. So wie Dieter Pohl war auch die älteste Vespa auf dem Platz 73 Jahre alt. Baujahr 1950. Die gehört dem Präsidenten des Bayreuther Vespa-Clubs, Roberto Carbone. Ein völlig anderes Modell als viele der neueren Vespas vor Ort. Optisch und auch baulich.

Der absolute Höhepunkt des Tages war der große Vespa-Korso. Mit brummenden Motoren, lautem Hupen und Winken fuhr dieser vom La-Spezia Platz los durch die Straßen von Bayreuth. Über den Hohenzollernring zum Volksfestplatz, drehte eine Runde über das Festgelände und dann wieder zurück zum Ausgangspunkt. Sowohl am Start- als auch am Endpunkt warteten die Zuschauer, machten Fotos, Videos und winkten. Schließlich sind hunderte Vespen auf einmal kein gewöhnlicher Anblick in den Straßen Bayreuths.

Dass die Vespa-Leidenschaft vorerst nicht aussterben wird, wurde gezeigt. Eltern hatten ihre Kinder dabei, Ehepaare kamen gemeinsam. Auch Carolin Friedrich aus Seitenbach war mit ihrem Sohn da. Sie auf der großen Vespa, Sohn Samuel Luca auf der kleinen Spielzeug-Vespa. Ehepaar Florian und Corinna Strobel waren extra aus München angereist. Auf optisch abgestimmten Vespen. Ob das so gewollt war? Nein, sagt Carolin Friedrich: „Es war ein glücklicher Zufall, dass die beiden so gut zusammenpassen.“

Das Vespa-Fest war ein buntes Erlebnis für Bayreuth. Es versprühte italienisches Flair, huldigte dem Kult-Roller und bot auch Nicht-Fahrern Möglichkeiten der Vespa nahezukommen. Für diejenigen, die vom Vespa-Fieber gepackt wurden, standen vor Ort Roller zum Verkauf. Roberto Carbone, Präsident des Vespa-Clubs Bayreuth, zog ein positives Fazit, sagte: „Das Fest ist ein voller Erfolg. Unsere Erwartungen von 300 Vespa-Fahrern wurden mehr als erfüllt.“

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