In der Bundesregierung Kramme fährt dasschmutzigste Auto

red/
Beim CO2-Ausstoß der Dienstwagen ist noch Luft nach oben. Foto: Patrick Pleul/ZB/dpa/Patrick Pleul

Bis 2045 will die Bundesregierung dafür sorgen, dass Deutschland klimaneutral wird - also nur noch so viele Treibhausgase ausstößt, wie gebunden werden können. Beim CO2-Ausstoß der eigenen Dienstwagen gibt es mit Blick auf dieses Ziel noch Luft nach oben.

 
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Bayreuth/Berlin - Die klimaschädlichsten Dienstwagen innerhalb der Bundesregierung fahren die Staatssekretärinnen Annette Kramme aus Bayreuth und Kerstin Griese aus Münster (beide SPD). Ihre Mercedes-Fahrzeuge stoßen jeweils 195 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer aus. Es folgt der Audi des Ost-Beauftragten der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU) mit 194 Gramm.

Wie aus einer Antwort des Umweltministeriums auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion weiter hervorgeht, verfügt Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) den klimaschädlichsten Dienstwagen auf Bundesministerebene. Ihr Audi stößt 191 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer aus – und liegt damit deutlich über dem aktuell festgelegten EU-Durchschnittswert für Neuwagen. Auf Platz zwei unter den Bundesministern landet demnach Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU), der mit seinem BMW 730Ld 150 Gramm pro Kilometer ausstößt.

Ministerin Klöckner steht neben dem Audi A 8 noch eine BMW-Limousine mit einem geringeren Ausstoß von 59 Gramm CO2 pro Kilometer zur Verfügung. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Justizministerin Christine Lambrecht und Arbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) können auf einen Audi A8 zurückgreifen, der jeweils 66 Gramm emittiert. Bei Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ist es ein BMW 745 mit den Angaben zufolge 60 Gramm.

Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) nutzt ebenfalls einen BMW, der 52 Gramm ausstößt. Als einzigem Mitglied der Bundesregierung steht ihr aber zudem auch noch ein reines Elektroauto zur Verfügung, das null CO2 ausstoßen soll.

In der EU gelten seit 2020 verschärfte Vorgaben für den CO2-Ausstoß von Fahrzeugen. Branchenweit soll der durchschnittliche Flottenwert für Neuwagen – von Übergangsregelungen abgesehen – 95 Gramm pro gefahrenem Kilometer nicht überschreiten. Das heißt aber nicht, dass jedes einzelne neue Auto diesen Wert einhalten muss.

In seiner Antwort betont das Umweltministerium, dass die Bundesregierung sich mit Blick auf die Klimaziele „ihrer Vorbildwirkung bewusst“ sei. Zugleich wird darauf verwiesen, dass die Kabinettsmitglieder noch auf 14 weitere gepanzerte und damit besonders schwere Limousinen mit einem CO2-Ausstoß zwischen 260 und 421 Gramm pro Kilometer zurückgreifen könnten. dpa/red

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