In Braunschweig beginnen für Bayreuth die Wochen mit Duellen auf Augenhöhe Erster Gradmesser für Medi-Team

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Das Zusammenspiel zwischen Regisseur Dru Joyce (am Ball) und Center Kyle Visser (Mitte) ist eine bevorzugte Option im Braunschweiger Angriff. In dieser Szene aus dem Spiel gegen den Mitteldeutschen BC geriet Djordje Pantelic (rechts) in die Lage, sich für einen der beiden Spieler entscheiden zu müssen. Foto: Imago Foto: red

Vielleicht war der Gegner beim bisher einzigen Sieg etwas zu schwach und die Gegner bei den beiden Niederlagen etwas zu stark? Wenn sich diese Einschätzung im Laufe der Bundesligasaison bestätigt, dann trifft Medi Bayreuth erst am kommenden Sonntag um 17 Uhr bei den Löwen Braunschweig auf den ersten richtig passenden Gradmesser.

 
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Diese Bewertung teilt auch Medi-Trainer Michael Koch: „Jetzt beginnen die Spiele gegen die Mannschaften aus der gleichen Region wie wir und mit den gleichen Ambitionen.“ Duelle auf Augenhöhe erwarte er daher nicht nur in Braunschweig, sondern auch in den folgenden Heimspielen gegen Bremerhaven und Frankfurt – „und sogar noch in Bonn“.

Dabei ist es allerdings gar nicht leicht, das Leistungsvermögen der Braunschweiger schon genau einzuordnen. Von den bisherigen vier Spielen haben sie nur eines gewonnen, aber dieser Sieg gelang immerhin gegen Bamberg. Dabei überzeugte vor allem die Souveränität in der Verlängerung mit 11:0 (!) Punkten zum 77:66-Endstand. Umso überraschender war es jedoch, dass auch das zweite Heimspiel gegen den eigentlich als Außenseiter angereisten Mitteldeutschen BC in die Verlängerung ging und dann nach zwei Extrazeiten sogar klar mit 83:97 verloren wurde. „Viele Mannschaften sind noch in einem Findungsprozess“, erklärt Koch solche Schwankungen. „Man erkennt erst allmählich, wie man funktioniert. Die Braunschweiger müssen jetzt beispielsweise zeigen, wie sie mit dieser Niederlage und dem nun schon aufkommenden Druck umgehen. Und auch wir müssen beweisen, dass wir die Niederlagen weggesteckt haben.“

Visser und Joyce stoppen

Zumindest ein stabiler Faktor ist im Spiel der Gastgeber aber schon offensichtlich: Der bewährte Center Kyle Visser hat mit dem neuen Spielmacher Dru Joyce anscheinend einen Vorbereiter gefunden, der seine Stärken noch besser zur Geltung bringt. 122 Punkte hat dieses Gespann bisher zusammen produziert – mehr als 40 Prozent der Braunschweiger Gesamtausbeute. „Wir werden versuchen müssen, diese Verbindung so gut wie möglich zu unterbrechen“, nennt Koch als eine Schlüsselaufgabe. „Die Braunschweiger Mannschaft ist nicht so sehr tief besetzt. Wenn man es da schafft, einen oder zwei Leistungsträger aus dem Spiel zu nehmen, hat man schon eine ganz gute Chance.“

McCrea als wichtiger Faktor

Steigerungspotenzial im eigenen Team verspricht sich der Medi-Coach nicht zuletzt von Javon McCrea, der in Oldenburg bei seiner Premiere nach der Verletzungspause die Erwartungen übertroffen und nun noch weiter aufgeholt hat: „In Oldenburg hat er seine Aufgabe schon super gelöst, und er kann noch mehr ein ganz wichtiger Faktor werden.“ Auch Lukas Palyza, der bisher am wenigsten in der Saison Tritt gefasst hat (3/20 Würfe, davon 0/8 Dreier), werde noch einen zusätzlichen Beitrag leisten: „Er ist nun mal ein Werfer, der vom Selbstvertrauen lebt. Er sollte jetzt einfachere Würfe suchen, um über ein paar Erfolgserlebnisse an Selbstvertrauen zu gewinnen.“

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