Impfzentrum Kulmbach 93.000 Mal die Spritze gezückt

Zwei Jahre war das staatliche Impfzentrum im Einkaufszentrum Fritz in Kulmbach aktiv. Zigtausende Coronaimpfungen sind dort verabreicht worden. Zum Jahresende wird der Betrieb endgültig eingestellt. In der Rückschau gab es in der Einrichtung Massenandrang ebenso wie gähnende Leere.

 
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Das Landratsamt zieht Bilanz: Als Leiter des Krisenstabs war Oliver Hempfling auch für das Impfzentrum zuständig.  Die Impfzentren waren rund zwei Jahre lang eine wichtige Säule in der Pandemie-Bekämpfung. Durch die Etablierung von Impfzentren und die Einrichtung mobiler Impfteams gelang es, ein schnelles, flächendeckendes und niederschwelliges Impfangebot zu machen. Dies war gerade in der Anfangsphase enorm wichtig und wäre anders in der Schnelle und in der Breite wohl gar nicht möglich gewesen. Man darf zudem nicht vergessen: Zu Beginn der Impfkampagne war der Impfstoff knapp und es galt, die von der Impfverordnung des Bundes vorgegebene Priorisierung einzuhalten.

Zwischenzeitlich befinden wir uns an der Schwelle von der Pandemie hin zu einer endemischen Lage. Das bedeutet, dass wir uns in einer neuen Situation befinden mit anderen Voraussetzungen. Die Impfungen über die niedergelassenen Haus- und Fachärzte laufen schon lange routiniert und zuverlässig, und auch viele Apotheken und Betriebsärzte bieten Corona-Impfungen an. Daher ist es richtig, den Betrieb der Impfzentren ab dem 1. Januar 2023 einzustellen.

Ich danke allen, die für den Landkreis Kulmbach in den vergangenen 24 Monaten diese wichtige und zugleich nicht immer einfache Aufgabe gestemmt haben. Die Bilanz unseres Impfzentrums kann sich sehen lassen. Impfen war, ist und bleibt das entscheidende Mittel zur Bekämpfung des Corona-Virus. Ein normales Leben mit Corona setzt eine hohe Immunisierung in der Bevölkerung voraus. Dazu konnten wir dank unserer tüchtigen Mitarbeiter sowie vieler Ärzten einen wichtigen Beitrag leisten.

0 Wartezeit muss man derzeit im Impfzentrum aufwenden, wenn man sich impfen lassen möchte.

1 Impfmobil war zahlreiche Male im Einsatz. Spitzenreiter war ein Termin am 6. Januar 2021 im Kauernburger Schlössla. Mehr als 800 Menschen haben sich dort an einem Tag impfen lassen.

10 unterschiedliche Vakzine von Biontech über Moderna bis hin zu „Todimpfstoffen“ sind verfügbar. Seit Zulassung der angepassten Impfstoffe werden nahezu ausschließlich die angepassten BA.4-5 Vakzine von Biontech und Moderna verimpft.

14 Tage Zeit haben die Kulmbacher noch. Am 23. Dezember ist der letzte Impftag. Dann schließt das Zentrum für immer seine Pforten.

20 Mitarbeiter waren in Spitzenzeiten im Impfzentrum tätig. Hinzu kam ein Pool von rund 60 Ärzten, die im Wechsel ihren Dienst im Impfzentrum oder bei mobilen Aktionen verrichteten. Externe Firmen wurden für Sicherheits- und Reinigungsdienstleistungen beauftragt. Darüber hinaus waren noch rund für Mitarbeiter aus verschieden Bereichen des Landratsamtes, wie beispielsweise der Personalverwaltung, eingebunden. Aktuell sind noch acht Personen in Teilzeit beschäftigt.

30 Menschen haben seit der Lieferung der neuesten Impfstoffe am 18. September durchschnittlich pro Tag das Impfzentrum aufgesucht.

50 Prozent der Kosten für das Impfzentrum zahlt der Bund, der Freistatt Bayern übernimmt den Rest. Noch kann man den Gesamtaufwand nicht beziffern.

75

Prozent der Bevölkerung im Landkreis sind vollständig geimpft. Viele dieser Impfungen hat das Impfzentrum vorgenommen. Die Bilanz aus zwei Jahren: Insgesamt wurden im Impfzentrum, einschließlich der mobilen Teams und im Klinikum Kulmbach bisher 93.203 Impfungen durchgeführt.

Sie gliedern sich zum Stichtag 30. November 2022 wie folgt auf:

Erstimpfungen: 34 .715

Zweitimpfungen: 32.434

Erste Boosterimpfung: 22.082

Zweite Boosterimpfung: 3166

Dritte Boosterimpfung: 47

80 Jahre und älter mussten die Menschen sein, wenn sie unter den ersten sein wollten, die von Ende Dezember 2020 an gegen Corona geimpft wurden. Die Rationierung ist längst Geschichte.

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