Impfdrutschala Viel Spaß bei Krimi-Premiere in Selb

Silke Meier
Mit einer Toten im Tiny-House-Siedlungs-Pool nehmen die Ermittlungen im Fichtelgebirge ihren Lauf. Foto: Verleih

Zum Abschluss der Grenzlandfilmtage erlebt der Fichtelgebirgskrimi „Impfdrutschala“ seine Uraufführung. Nicht nur das Publikum kriegt viel zu lachen, auch die Schauspieler feiern ausgelassen – sich selbst.

 
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Selten so gelacht – und dabei ist es ein Krimi. Die Premiere des Fichtelgebirgskrimis „Impfdrutschala“ hatte viele Besucher und Fans in den großen Saal des Selber Rosenthal-Theaters gelockt. Die Uraufführung bildete den Abschluss der 46. Grenzland-Filmtage und ein weiteres Highlight des Filmfestivals.

Schon gut eine Stunde vor Filmbeginn war der Polizei-Smart, das „Ei“, WUN – P 350, der Blickfang auf dem Platz vor dem Theater. Im Foyer schoben sich die Krimi-Fans zur Fotoleinwand, um mit Regisseur Michael von Hohenberg und Schauspielern zu posieren – Blitzlichtgewitter zwischen roten Kordeln, das hob die Stimmung gleich noch mal. Zuerst aber gehörte die Bühne dem Team der Evangelischen Jugend Selb mit Jugendreferentin Vanessa Rödel. Auch sie feierten die Premiere ihres Animationsfilms, der tags zuvor im Jugendwerk entstanden war.

Beste Stimmung bei der Premiere: Das „Impfdrutschala“-Team mit (von links) Anthony Straeger, Sabrina Schmitt, Nadine Badewitz, Andreas Leopold Schadt, Hubert Burcek, Uschi Reifenberger, Michael von Hohenberg und Jutta Jahreis.

In letzter Minute

Ein bisschen nervös wirkte Michael von Hohenberg schon, als er auf die Bühne ging und ausführlich schilderte, welche Hürden zu überwinden waren, bis „Impfdrutschala“ endlich, und ziemlich in letzter Minute, fertig wurde. Hohenberg dankte den Schauspielern, dem Team und besonders Klaus Pfreundner, der für die Soundtechnik verantwortlich zeichnete.

Die Tote im Pool

Zum Film: Auf der Dachterrasse in einer Tiny-House-Siedlung in Hohenberg stirbt eine junge Frau im Swimming-Pool. Die Beamten der Siebenstern-Wache West rücken an und treffen vor Ort auf weitere prominente Kollegen. Die Spur führt zum Schloss Brand und dem undurchsichtigen Treiben eines englischen Grafen (Anthony Straeger) und seinem Butler (Joachim Zons). Mit dem Smart cruisen die Kommissare durchs Fichtelgebirge und zum Schloss. Die Amtsstube, in der polizeiliche Ermittlungen geführt werden und literweise Kaffee gekocht wird, ist eingerichtet wie ein Büro im vergangenen Jahrhundert: Schreibmaschine, Stempel, Aktenordner. Technisch neueren Datums ist ein Handy mit der Frankenpost-App und einem fiktiven Artikel über die Machenschaften des englischen Adeligen. Plötzlich platzt Adrian Roßner mit der druckfrischen FGV-Zeitschrift in die Wache und wirbt lässig um die Mitgliedschaft im Fichtelgebirgsverein. Ein weiterer gern gesehener Besucher auf der Wache ist Peter Kollmann. Derweil gibt es draußen die nächsten Toten, und zunächst könnte es so aussehen, als wären dies die Folgen einer Impfung. Als eine junge Kollegin vermeintlich zusammenbricht, rast Kommissar Hartmann (Andreas Leopold Schadt) zum Impfzentrum in der Fichtelgebirgshalle in Wunsiedel und „knöpft“ sich einen der Helfer vor.

Die Angst vor den Spritzen

Das eigentliche „Impfdrutschala“ ist Kollege Herbert Müller (Hubert Burczek), der Angst vor Spritzen hat und von seiner reizenden Ehefrau, der Wirtin Herta (Uschi Reifenberger), auf den Platz für Ungeimpfte verwiesen wird. Special Guest ist Stefan Eichner („Das Eich“), der am Brunnen auf dem Martin-Luther-Platz in Selb einen Barden spielt.

Das Plätschern als Herausforderung

Die Herausforderung für den Kabarettisten sei das Wassergeplätscher im Porzellanbrunnen gewesen, sagte er nach der Premiere. Auch in seiner Heimatstadt Kulmbach wurde gedreht. Der Fichtelgebirgskrimi „Impfdrutschala“, ist eine post-Corona Story, die an ausgewählten Orten von Kulmbach über Weißenstadt, bis Selb und Brand bei Marktredwitz gedreht wurde. Die fränkisch-sympathischen Schauspieler sind bekannt, auch von den Luisenburg-Festspielen und aus dem „Franken-Tatort“.

Bei der Premiere im Rosenthal-Theater feierte ein großes Publikum die regionalen Stars – und sie feierten sich selbst. Die Krimi-Komödie auf großer Leinwand ist ein augenzwinkernder Botschafter der Schönheit und Lebensart der Region.

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