Bessere Qualität als Importware
Auch im mittelfränkischen Thalmässing (Landkreis Roth) und im unterfränkischen Kitzingen gebe es inzwischen erste Haselnussplantagen. Bei den wissenschaftlich begleiteten Abbauversuchen hätten die Bauern insgesamt 50 Haselnusssorten getestet. Für den Anbau im nordbayerischen Klima eigneten sich etwa zehn davon, habe sich nach mehrjähriger Versuchsphase gezeigt.
Stiegler räumt ein: „Die Haselnuss ist keine einfache Frucht“. Das fange schon bei der Investition an: „Es dauert fünf Jahre bis zur Ernte. Ein Milchbauer, der eine neue Kuh anschafft, hat dagegen sofort sein Milchgeld“. Zudem stelle die frühe Blüte der Haselnuss Ende Februar ein Risiko dar. Nachtfröste könnten die Blüten schädigen. Inzwischen sei man aber auf eine weniger frostempfindliche Sorte gestoßen.
Dass die fränkische Haselnuss etwas teurer sei als die aus der Türkei, werde dagegen durch die bessere Qualität ausgeglichen, betont Stiegler. Gerade Hersteller von Haselnuss-Schnapps legten darauf großen Wert - und zahlten gerne mehr für die aromatischeren fränkischen Nüsse.
dpa