Die Daten interpretiert der DGB wie folgt: Minijobs verdrängen gute, sozial abgesicherte Arbeit. Sie sind kein Sprungbrett, sondern für viele Menschen eine berufliche Sackgasse, vor allem in kleineren Unternehmen. „Gerade in kleineren Betrieben ändert sich das durch die geplante Reform nicht automatisch“, sagt Mathias Eckardt, Regionsgeschäftsführer des DGB Oberfranken. Zwar würden die Sozialversicherungsbeiträge nicht mehr sprunghaft einsetzen, wenn die Minijobgrenze überschritten wird, was es für Beschäftigte etwas attraktiver als bislang mache, mehr zu arbeiten. „Doch in kleineren Betrieben sind es oft die Arbeitgeber, die auf Minijobs setzen.“ Den negativen Effekt der Minijobs weist eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) nach: Demzufolge verdrängen Minijobs in Kleinbetrieben mit bis zu neun Beschäftigten knapp 500 000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Ein zusätzlicher Minijob ersetzt dort im Mittel eine halbe durchschnittliche sozialversicherungspflichtige Stelle. Anders als oft behauptet seien Minijobs kein Sprungbrett in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, sondern eine Sackgasse, schreibt der DGB. Zu diesem Ergebnis komme auch eine Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums.