Im ländlichen Raum Droht Kliniken eine Insolvenzwelle?

Kliniken auf dem Land sind unter Druck. Viele fürchten um die medizinische Versorgung, sollte sich nicht bald etwas ändern. Foto: picture alliance/dpa

Der Kulmbacher Abgeordnete Rainer Ludwig appelliert an Gesundheitsminister Karl Lauterbach, die Versorgung auf dem Land nicht zu gefährden. Grund für die Befürchtung ist eine Reform, die derzeit bundesweit Schlagzeilen macht.

 
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In einem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach macht der Landtagsabgeordnete Rainer Ludwig auf die lebenswichtige Rolle der Kliniken im ländlichen Raum aufmerksam. Er fordert Lauterbach auf, die Bedeutung von kleinen und mittleren Kliniken anzuerkennen und entschieden zu schützen – dies sei auch gerade für Oberfranken von größter Bedeutung. „Das Klinikum Kulmbach mit seinem weiteren Standort in Stadtsteinach sind für die Versorgungssicherheit unentbehrlich“, sagt Ludwig. „Auch die Insolvenz des Klinikverbunds Regiomed Anfang des Jahres unterstreicht die Notwendigkeit, flächendeckende Gesundheitsdienste aufrechtzuerhalten.“

„Doch leider übersehen die aktuellen Entwürfe der Krankenhausreform die essenziellen Bedürfnisse der ländlichen Infrastruktur“, kritisiert Ludwig, der auch in der Verbandsversammlung des Klinikums Kulmbach tätig ist. Der Abgeordnete verweist in seinem Schreiben auch auf die Resolution der Landtagsfraktion der Freien Wähler, die vor Kurzem verabschiedet wurde. Zudem haben die oberfränkischen Landräte im März den Gesetzesentwurf der Bundesregierung scharf kritisiert.

„Längst zeichnet sich ab, dass viele Krankenhäuser die tief greifenden Reformen nicht überstehen werden, wenn die Bundespolitik weiterhin die dramatische Situation der Kliniken ignoriert. Es kann nicht sein, dass die Kommunen die Suppe auslöffeln müssen, die der Bund den Kliniken eingebrockt hat.“ Daher fordert der Abgeordnete Bundesminister Lauterbauch auf, einen Sonderfonds zur Unterstützung von Krankenhäusern im ländlichen Raum einzurichten. Ludwig kritisiert zudem die fehlende Zusammenarbeit mit den Bundesländern bei der Reform. „Es ist alarmierend, dass die Ampel nicht auf die Anregungen der Länder eingeht. Dabei wäre eine sofortige Unterstützung dringend notwendig, um eine drohende Insolvenzwelle abzuwenden.“ red

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