Im Krankenhaus Planbare Operationen wieder möglich

Symbolbild. Foto: picture-alliance / gms | DAK_Scholz

Die Corona-Lage lasse verschiebbare Eingriffe wieder zu, begründet die Regierung von Oberfranken ihren Entschluss. Ab dem 25. April haben alle, die gerade auf eine neue Hüfte warten, Grund zur Hoffnung.

 
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Die Corona-Pandemie hat die Kliniken in der Region an die Belastungsgrenze geführt. Um eine Überlastung der Covid-19-Schwerpunktkrankenhäuser zu vermeiden, wurden deshalb bislang planbare Behandlungen weitgehend verschoben. Zu diesen Einrichtungen zählt neben den Klinikum Kulmbach unter anderem auch das Klinikum Bayreuth und die Hohe Warte.

Die Regierung von Oberfranken hat jetzt entschieden, dass stationäre Behandlungen ab dem 25. April wieder ohne Einschränkungen durchgeführt werden können. Die aktuelle Bewertung der Auslastung durch Corona in Oberfranken habe ergeben, dass es die Situation in den oberfränkischen Kliniken im Vergleich zur Lage Ende März wieder ermöglicht, planbare stationäre Eingriffe durchzuführen.

Allerdings unterliege die Situation derzeit noch Schwankungen, sodass es in den kommenden Tagen noch zu vereinzelten Belastungsspitzen kommen könne. Um den dadurch drohenden Engpässen vorzubeugen und den Krankenhäusern die Anpassung ihrer Betriebsabläufe zu erleichtern, greife die Änderung deshalb erst ab 25. April. Bis dahin sei davon auszugehen, dass sich auch die Personalsituation an den Kliniken weiter gebessert hat, heißt es von der Regierung von Oberfranken.

Die Auslastung der Normalstationen lag am 19. April im oberfränkischen Durchschnitt bei knapp 79 Prozent. Bei den Intensivstationen bewegt sich der Wert zuletzt zwischen 75 und knapp 85 Prozent – und damit unterhalb der für einschränkende Maßnahmen maßgeblichen Marke des Notfallplans zur Bekämpfung der Corona-Pandemie.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Oberfranken ist in den vergangenen Tagen insgesamt deutlich rückläufig. Sie hat sich von 2486,7 am 1. April auf 1116,7 am 19. April mehr als halbiert, auch wenn sie immer noch über dem bayerischen Durchschnitt mit 862,5 liege.

Angesichts dieser Gesamtentwicklung zeigte sich Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz erleichtert: „Die Situation in Oberfranken erlaubt den Krankenhäusern nun wieder die Vorbereitung von planbaren Operationen im Rahmen ihrer Personalkapazitäten. Dies ist im Interesse der Patienten zu begrüßen, da die Verlegung von aufschiebbaren stationären Behandlungen den Betroffenen viel abverlangt hat.“

Hintergrund

Seit 1. April galt für die COVID-19-Schwerpunktkrankenhäuser, dass sämtliche unter medizinischen Aspekten aufschiebbaren stationären Behandlungen zu unterlassen und die stationären Kapazitäten für die Behandlung von Corona-Patienten, Notfallpatienten sowie solchen Patienten, deren Behandlung aus medizinischen Gründen nicht verschoben werden kann, zu reservieren sind.

Die Anordnung galt zunächst bis 30. April, vorbehaltlich einer Überprüfung Mitte des Monats. Die Verpflichtung, unter medizinischen Aspekten aufschiebbare stationäre Behandlungen vorübergehend zu unterlassen, betraf Eingriffe, die ohne dauerhaften Schaden für die Patienten aufgeschoben werden können.

Dazu gehörten beispielsweise orthopädische Eingriffe wie Knie- oder Hüftoperationen bei Gelenkverschleiß, nicht aber zeitkritische Operationen wie Herz- oder Tumor-Operationen. Über die medizinische Dringlichkeit entschieden die behandelnden Ärzte. Ausnahmen waren nur im begründeten Einzelfall möglich. red

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