Im Frankenwald Die erste Naturpark-Schule

Bruno Preißinger
Schulamtsdirektor Michael Hack staunt, mit welcher Begeisterung die Kinder Traumfänger basteln. Foto: Preißinger

In der Grundschule Marktschorgast wird die Natur zum eigenen Fach im Unterricht. Ziel ist es, den Kindern authentische Erfahrungen vor der eigenen Haustüre zu ermöglichen – künftig vielleicht sogar in einem ganz speziellen Baumhaus.

 
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Gleich drei Landräte samt Schulamtsdirektor Michael Hack sind wieder in die Schule gegangen. Anlass war die Verleihung des Prädikats „Naturpark-Schule“ an die Grundschule Marktschorgast. Rektorin Karin Graf hieß die Landräte Klaus Löffler (Kronach), Oliver Bär (Hof) und Klaus Peter Söllner (Kulmbach) willkommen. Landrat Söllner ging bei der Verleihung der Urkunde auf die Bedeutung einer Naturpark-Schule ein: „Eine Naturpark-Schule ermöglicht ihren Schülern authentische Natur-, Kultur- und Heimaterfahrungen in ihrem direkten Umfeld zu machen und vermittelt ihnen Kenntnisse über ihre Heimatregion und die Aufgaben des Naturparks“

Rektorin Karin Graf betonte, dass das nun verliehene Prädikat die Bestätigung jahrelanger Bemühungen sei, die sowohl von Vereinen als auch Verbänden und Privatpersonen tatkräftig unterstützt wurden. „Wir können uns glücklich schätzen, dass unsere Marktgemeinde Vorgaben nach Veränderungen in der Schule rasch, unkompliziert und umfassend umsetzt. Unsere Dritt- und Viertklässler haben notiert, was sie sich von einer Naturparkschule jetzt noch wünschen: ein Häuschen zum Spielen, ein Baumhaus, viele Informationen über Pflanzen und Tiere, einen Garten, viele Wanderungen, viel Zeit in der Natur“.

Die meisten dieser Wünsche werde die Schule wohl umsetzen können, zusammen mit den Rangern Clara Renner und Jan van der Sant vom Naturpark Frankenwald, der Marktgemeinde Marktschorgast und den Eltern. Bürgermeister Marc Benker war stolz auf die Schulkinder und die Lehrkräfte der Grundschule, dass es gemeinsam gelungen ist, die erste Naturparkschule im Frankenwald zu werden. Das Gemeindeoberhaupt erinnerte an die schwierige Situation vor eineinhalb Jahren, als der Schulstandort Marktschorgast wegen niedriger Schülerzahlen kurz vor der Auflösung stand. „Die Marktgemeinde ist immer wieder bemüht, optimale Voraussetzungen für die Schule zu schaffen. In den vergangenen Jahren sind über 50 000 Euro in die Digitalisierung geflossen und in diesem Jahr werde eine Fluchttreppe mit Kosten von 400 000 Euro die Sicherheit der Schulkinder verbessern“, sagte der Bürgermeister, der für die Kinder noch eine spontane Überraschung parat hatte. Er werde für ein Baumhaus für die Schule entsprechende Mittel im Haushalt der Gemeinde vorsehen, stellte er den Kindern in Aussicht.

Anschließend fanden Workshops mit den Kindern statt. Daraufhin verteilten sich die Gäste im 1989 renovierten Schulgebäude und beobachteten die Abläufe der Workshops. Futtertöpfe stellte mit den Kindern Rangerin Clara Renner her. Im Werkraum bearbeitet Lehrerin Andrea Hugel, was sich aus abgetragen Gummistiefeln machen lässt.

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