Im Fichtelgebirge Mietpreise steigen weiter

red
In Marktredwitz wird an vielen Stellen kräftig gebaut. Foto: M. Bäu.

Was für die einen schlecht ist, bietet anderen Chancen. Die Kreisentwicklung ermutigt Investitionswillige zum Handeln.

 
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Irgendwie lässt sich im Fichtelgebirge offenbar alles positiv verkaufen. Dies beweist eine Pressemitteilung des Landratsamtes, die wie folgt beginnt: „Noch nie war es so lukrativ, im Fichtelgebirge in modernen Wohnraum zu investieren, wie jetzt. Denn: die Mieten in der Region sind in den vergangenen Monaten weiter gestiegen.“ Das mag zwar für Investoren und eventuell für Vermieter interessant sein, für die Mieter aber wohl eher weniger.

Dass die Mieten gestiegen sind, geht aus dem aktuellen Mietspiegel hervor. „Das Fichtelgebirge wird als Wohnort immer attraktiver und moderner Wohnraum ist knapp“, sagt dazu der Leiter der Kreisentwicklung, Florian Ernst. „Wer jetzt in das richtige Projekt investiert, kann sich sehr sicher sein, Mieterinnen oder Mieter zu finden und langfristig mit vernünftigen Renditen planen.“

Gestiegen ist das Mietniveau landkreisweit und über alle Miet-Standards hinweg. Dabei werden in der Kategorie A (Neubau beziehungsweise vergleichbarer Standard) zwischen 6,80 und 8,20 Euro erzielt. Interessant ist, dass in dieser Kategorie das Mietniveau in Weißenstadt beispielsweise sogar noch über dem der Stadt Marktredwitz liegt. Auch in der Kategorie B (Immobilien Baujahr 1980 und neuer; mit gutem Zustand hinsichtlich Heizung, Dämmung, Bad und Küche) werden von den Vermietenden noch zwischen vier und fünf Euro aufgerufen. Landrat Peter Berek begrüßt die Entwicklung: „Noch immer liegen unsere Mieten unter dem Niveau, das andernorts üblich ist. Das – in Verbindung mit dem guten Arbeitsplatzangebot und dem hohen Freizeitwert – macht Wohnen im Fichtelgebirge so attraktiv. Die Nachfrage steigt, der Trend bei den Mietpreisen geht seit Jahren stetig nach oben. Und: Unsere Firmen suchen Fachkräfte in hoher Zahl, die wiederum Wohnraum brauchen und auch bereit sind, für adäquate Angebote entsprechend zu bezahlen.“

Bestehende Fördermöglichkeiten

Leerstandsmanager Markus Bauernfeind weist auf bestehende Fördermöglichkeiten hin: „Vor allem wer bestehende Gebäude saniert, kann finanzielle Unterstützung erwarten. Für die Sanierungsgebiete der Innenstädte gibt es Fördermöglichkeiten, die sowohl Eigennutzende als auch Vermietende anzapfen können. Aus der Erfahrung heraus kann ich sagen, dass Zuzüglerinnen und Zuzügler nicht zwingend das Eigenheim auf der grünen Wiese bauen möchten oder auch können. Die Mehrzahl von ihnen erwartet vielmehr attraktiven Wohnraum, der schnellstmöglich bezugsfertig ist und in dem ein Neuanfang im Fichtelgebirge auch zeitnah starten kann.“

In Marktredwitz gibt der Mietspiegel für 2023 folgende Richtwerte an:

Kategorie Neubau, Erstbezug, Gebäude ab Baujahr 2003 oder aufwendig erneuerte Gebäude: 6,25 bis 7,80 Euro (2021: 6 bis 7,50 Euro)

Kategorie Gebäude der Baujahre 1977 bis 2002: 4,10 bis 6,55 Euro (2021: 3,90 bis 6,20 Euro).

Kategorie Gebäude der Baujahre 1951 bis 1976: 3,20 bis 5,70 Euro (2021: 3,10 bis 5,50 Euro).

Für die Ortsteile Brand, Lorenzreuth und Wölsauerhammer sieht der Mietspiegel Abschläge von jeweils 15 Prozent vor.

Einzusehen ist der aktuelle Mietspiegel unter: www.landkreis-wunsiedel.de/landratsamt/bauen-und-wohnen/mietspiegel-mietrecht. Für Interessierte bietet Leerstandsmanager Markus Bauernfeind unter der Telefonnummer 09232/80457 oder per E-Mail unter markus.bauernfeind@landkreis-wunsiedel.de Beratungen an.

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