Schwere Vorwürfe
Der Personalentscheidung hätten unterschiedliche Auffassungen zu den Aufgaben der Hauptgeschäftsführerin und der strategischen Ausrichtung der IHK zugrunde gelegen, heißt es weiter. Das Präsidium sei der Überzeugung gewesen, dass ein neues Ehrenamt rasch eine Entscheidung herbeiführen müsse, „wenn beide Seiten eine weitere konstruktive Zusammenarbeit nicht als Erfolg versprechend ansehen“. Über die Beendigung der Zusammenarbeit sei eine Einigung erzielt worden.
Der Bayreuther Unternehmer Udo Schmidt-Steingraeber hatte der neuen IHK-Präsidentin Weigand schwere Vorwürfe gemacht. Es sei widersinnig und kontraproduktiv, „die Wirtschaft in den Geruch eines stummen Bundes für geheime Entscheidungen zu bringen“.
Weigand wollte den Mitgliedern der IHK-Gremien Stillschweigen über die Personalie Degen verordnen und hatte sich beklagt, dass das Thema „leider“ in einigen oberfränkischen Medien diskutiert und kommentiert werde. Für Schmidt-Steingraeber ist diese Presseschelte „undemokratisch und auf katastrophale Art und Weise falsch“.
Irritiert
Auch im Präsidium sollen sich mehrere der sieben Vizepräsidenten über Weigands Vorgehen irritiert gezeigt haben. Personalangelegenheiten müssen in der IHK-Vollversammlung diskutiert und entschieden werden. Das Präsidium bereitet die Sitzung vor und gibt der Vollversammlung eine Entscheidungsvorlage. Zur Begründung für den Personalvorschlag Hohenner heißt es: „Um angesichts großer Herausforderungen rasch handlungsfähig zu werden, schlägt das Präsidium der Vollversammlung eine interne Besetzung der Hauptgeschäftsführung vor.“
Der Bayreuther IHK-Vizepräsident Jörg Lichtenegger bestätigte, dass die Entscheidung „nicht einstimmig, aber mehrheitlich“ gefallen sei. Dass es weitere Gegenstimmen gab, wollte er nicht dementieren. Man habe sich rund vier Stunden lang „intensiv ausgetauscht“, dann sei man zu einem Ergebnis gekommen. „Die Stimmung war positiv, als wir auseinandergingen.“