BAYREUTH. Knapp vier Wochen nach dem Brand im Dachgeschoss des Mehrparteienhauses der Gewog an der Ecke Goethe- und Bürgerreuther Straße harren viele Bewohner noch immer in Notunterkünften aus. In den wenigen Gelegenheiten, in denen sie ihre Wohnungen betreten durften, konnten sie lediglich wichtige Dinge, die sie in der eiligen Räumung des Hauses zurücklassen mussten, bergen. Kleider, Möbel, Elektrogeräte blieben zurück und können mittlerweile nicht mehr verwendet werden. Die Feuchtigkeit in den Räumen und die tropische Hitze haben in allen Wohnungen zu massiver Schimmelbildung geführt. Der Modergeruch vermischt sich mit dem Gestank aus den Kühl- und Gefrierschränken und hat sich in den feuchten Polstern, Betten und Kleider festgesetzt.
Ein Knall, der die Mauern erzittern lässt: Am frühen Nachmittag des 3. Juli schreckt Reinhard Mathes auf dem Sofa seiner Wohnung im dritten Stock aus dem Schlaf auf. „Ich war geschockt, wusste aber nicht, was passiert war“, sagt Mathes. Er wartet erst mal ab, hört die Sirenen. Dass es über ihm brennt, weiß er nicht.
