Hutschdorfer Suchtklinik plant Erweiterungsbau

HUTSCHDORF. 60 statt bisher 36 Betten sollen künftig in der Fachklinik Haus Immanuel für suchtkranke Frauen zur Verfügung stehen. Entsprechende Neubau-Pläne werden am Samstag vorgestellt. Klinikleiter Gotthard Lehner spricht im Kurier-Interview im Vorfeld über das Thema Sucht.

 
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Frage: Die Klinik für suchtkranke Frauen braucht mehr Betten – ein Indiz dafür, dass Suchterkrankungen bei Frauen zunehmen?Lehner: In erster Linie ist ein Haus mit 36 Betten nicht mehr wirtschaftlich. Deshalb wird vergrößert. Nach meinem Wissen gibt es in Deutschland auch nur zehn Fachkliniken nur für Frauen, es gibt also insgesamt sehr wenige Klinikplätze. Aber es ist tatsächlich so, dass immer mehr Menschen an Suchterkrankungen leiden.

Frage: Wie alt sind die Frauen, die von Sucht betroffen sind?Lehner: Zwischen 23 und 70 Jahren, wobei die meisten um die 40 sind. Das ist die Lebensphase, in der die Kinder meist aus dem Haus sind und die Frau sich neu definieren muss. Viele Frauen fangen erst mit Anfang 30 zu trinken an. Häufig gehen Alkoholerkrankungen auch mit Essstörungen einher. Was noch auf uns zukommen kann, sind die Folgen dieses Komasaufens unter Jugendlichen. Da gibt es noch keine Studien, inwieweit sich so etwas auf das Suchtverhalten auswirken wird.

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